Anti-Aging
Tägliche Gesichtspflege gehört für Dich zum Beauty-Programm dazu – und trotzdem tauchen sie plötzlich auf: Milien, die als kleine weiße Knötchen bei Menschen vorwiegend auf den Wangen und im Bereich der Augenpartie zu finden sind. Versuchst Du sie vorsichtig auszudrücken, bleiben die kleinen Erhebungen hartnäckig und widersetzen sich Deinen Bestrebungen. Die Folge: Frustration und rötliche Stellen, die sich schnell zu einer Entzündung entwickeln können. Bevor das geschieht, erklären wir Dir zunächst einmal, was Milien überhaupt sind und wie Du sie möglicherweise schon im Vorfeld abwehren kannst.
Milien bestehen aus abgestorbenen Hautzellen
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Milien sind kleine Zysten an der Hautoberfläche, in denen sich abgestorbene Hautzellen befinden. Sie entstehen durch eine gestörte Zellteilung und können nicht von der Haut abgestoßen werden. So werden sie in den Poren komplett eingeschlossen. Deswegen haben sie auch keine Öffnung und können nicht mit üblichen Methoden ausgedrückt werden wie beispielsweise eitrige Pickel.
Die im Volksmund auch Grießkörner genannten Pünktchen bilden sich an den Ausgängen der Schweißdrüsen oder in den Follikeln der Gesichtsbehaarung an der Hautoberfläche. Sie bestehen aus Talg und dem körpereigenen Protein Keratin, aus dem unsere Haare und Nägel bestehen, weshalb sie auch so hart und fest sind. Über die Ursachen dieser Hautstörung herrscht noch Unklarheit. Vermutet wird, dass die erbliche Veranlagung eine große Rolle spielt. Entscheidend könnten auch Hormone sein, da vor allem junge Frauen unter Hautgrieß leiden.
Milien beim Baby
Es ist keine Seltenheit, dass schon Babys von Milien betroffen sind. Besonders an der Stirn, den Wangen und dem Nasenrücken können diese kleinen weißen Erhebungen über Nacht auftreten. Experten gehen davon aus, dass die Ursache dafür Hormonveränderungen sind: Während das Baby im Mutterleib noch von den Hormonen der Mutter gesteuert wird, muss der Körper des Neugeborenen nach der Geburt ein eigenes Hormongleichgewicht finden. Daher brauchen Mütter hier keine Sorge haben: Die Milien verschwinden genauso schnell wieder wie sie erschienen sind.
Primäre und sekundäre Milien
In der Dermatologie wird zwischen primären und sekundären Milien unterschieden:
Primäre Milien bilden sich spontan und ohne Anlass. Vorwiegend kommen sie im Gesicht, an den Wangen, Schläfen und an den Augen vor. Dabei treten sie vereinzelt oder aber auch in Gruppen auf. In seltenen Fällen kommt der Hautgrieß auch an anderen Körperstellen vor, zum Beispiel im Genitalbereich. Mit der richtigen Pflege heilt die Miliebildung von selbst wieder ab.
Sekundäre Milien entstehen meistens nach vorangegangenen Hautkrankheiten. Beispielsweise bleiben die weißen Pickelchen nach Verbrennungen zurück oder treten nach einer überstandenen Gürtelrose an den betroffenen Stellen auf. Daher kann sekundärer Hautgrieß grundsätzlich überall am Körper zu finden sein. Wie primäre Milien können sie von alleine heilen, indem die oberste Hautschicht von selbst aufplatzt und die Milie freilässt. Oder sie müssen – wie hartnäckige primäre Grieskörner auch – kosmetisch entfernt werden.
Grieskörner: Bitte nicht selbst ausdrücken!
Die Versuchung ist bei vielen Betroffenen groß, Grießkörner selbst auszudrücken. Doch Experten raten dringend davon ab. Denn beginnt man erst, an den kleinen, festen Zysten herumzudrücken, bewirkt man genau das Gegenteil von dem, was eigentlich beabsichtigt ist: Die Haut wird unnötig gereizt und verletzt. Anstatt die weißen Unebenheiten zu entfernen, entzünden sich die Stellen nur und treten nach der Eigenbehandlung deutlicher zutage als zuvor. Damit sind sie nicht nur schwerer zu kaschieren und heilen langsamer ab. Es kann auch passieren, dass sichtbare Narben zurückbleiben.
Hautgrieß am Auge: Gang zur Kosmetikerin oft sinnvoll
Wenn Du also verstärkt unter den weißen, festen Pünktchen leidest und es nicht nur mit einzelnen Grieskörnern zu tun hast, dann solltest Du Dir die Milien von einem Hautarzt entfernen lassen, besonders wenn sie sich an empfindlichen Stellen wie in der Nähe der Augen befinden. Üblicherweise wird die kleine Zyste im Kosmetiksalon mithilfe einer winzigen Kanüle oder einer Mikronadel aus der Haut gelöst.
Auch die Verwendung von Laserlicht ist möglich: Hierbei wird die oberste Hautschicht vom Hautarzt abgetragen und der Zysteninhalt zerstört. Die Haut bildet – so die Intention der Behandlung – kleine Krusten und verheilt meist innerhalb weniger Tage, ohne dass sich darunter noch weitere Milien befinden. Nach solch einem Laser-Treatment sollte unbedingt ein Sonnenschutz verwendet werden, denn die neu gebildete Haut ist extrem empfindlich.
Die Kosten beim Dermatologen, bei der Kosmetikerin als auch beim Lasern können recht unterschiedlich sein. Sie hängen von der Behandlungsart und -dauer ab. Die Krankenkasse übernimmt die Behandlungskosten normalerweise nicht, da es sich bei Milien um ein rein kosmetisches Hautproblem handelt. Das bedeutet, dass die kleinen Zysten keine Schmerzen oder andere Beschwerden verursachen. Sie sind ein rein ästhetisches Problem.
Die richtige Hautpflege: Grieskörner vorbeugen
Da eine Milie nicht gefährlich ist und sich oft von allein zurückbildet, ist auch eine kosmetische Behandlung nur in hartnäckigen Fällen notwendig. Dennoch stellen die weißen Pickelchen gerade für diejenigen ein echtes Problem dar, die zu Milien neigen. Mit der richtigen Vorsorge ist es jedoch möglich, den Hautgrieß gar nicht erst entstehen zu lassen. Das Wichtigste ist hierbei, die Hautpflege anzupassen.
Bei der täglichen Reinigung sollten unbedingt auf stark mechanische Reinigungspartikel wie Peelings mit Kernen, Salzen oder Schalen verzichtet werden. Sie reizen die Haut nur unnötig und regen die Talgproduktion zusätzlich an. Ein sanftes Reinigungsgel, das auch gegen Pickel hilft, kann abends das Gesicht von Make-up-Rückständen und alten Hautschuppen befreien. Auch ein Peeling mit Fruchtsäure entfernt abgestorbene Hautzellen und Talg gründlich, ist aber nicht für sehr empfindliche Haut geeignet. Hier wäre ein Enzympeeling besser, das abgestorbene Hautzellen ganz sanft ohne mechanische Reibung, sondern nur durch Eiweißspaltung löst.
Rosenquarz-Roller: Durchblutung ankurbeln
Damit es erst gar nicht zu einer Einlagerung von Talg und Keratin kommen kann, hilft es, die Durchblutung der betroffenen Gesichtspartie anzukurbeln. Dazu eignet sich eine weiche Gesichtsbürste, die die Haut nicht nur schonend reinigt, sondern sie auch massiert und sie somit zur Durchblutung anregt. Auch Jade- oder Rosenquarz-Roller fördern die Durchblutung der Haut sowie elektronische Tools, die den Hautstoffwechsel mittels Wärme, Vibration, LED-Licht oder Mikrostrom stimulieren.
Hautpflegeprodukte mit Salicylsäure oder Retinol (Vitamin A) können zusätzlich gezielt auf die betroffenen Stellen getupft werden. Diese aktiven Wirkstoffe beschleunigen die Zellteilung und können so helfen, abgestorbene Hautzellen abzustoßen und schon existente Milien aus der Haut lösen. Wenn die Grießkörner jedoch zu nah am Auge sitzen, sollte man allerdings vorsichtig sein und sich eher Rat bei Dermatologen suchen.
Was ist der Unterschied zwischen Grießkörnern und Gerstenkörner?
Milien sollte man nicht mit einem Gerstenkorn verwechseln. Im Gegensatz zu den harmlosen Milien, die überall im Gesicht auftauchen können, handelt es sich bei den Gerstenkörnern um eine bakterielle Entzündung der Drüsen am Augenlid. Es bildet sich ein kleiner Pickel am Lidrand, der sich mit Eiter füllt und juckt. Dann solltest Du unbedingt einen Augenarzt kontaktieren.
Mit Hausmitteln gegen Milien: Gesichtsdampfbad
Da man es bei Grießkörnern in der Regel mit einer Ansammlung von abgestorbenen Hautzellen und einer verschlossenen Pore zu tun hat, ist das Ziel einer Heimbehandlung häufig, die Hautporen zu öffnen. Daher bieten sich regelmäßige Gesichtsdampfbäder an, die eine porenöffnende Wirkung auf die Haut ausüben. Gleichzeitig werden die abgestorbenen Zellen weicher gemacht, wodurch der Abtransport vereinfacht wird. Entweder reicht warmes, dampfendes Wasser oder man fügt Kamillenblüten hinzu, die zudem entzündungshemmend wirken.
Auch mit verdünntem Apfelessig im Dampfbad kann man eine Öffnung der Poren herbeiführen. Allerdings sollte man beachten, dass man es mit dem Apfelessig nicht übertreibt – wenige Tropfen reichen. Ansonsten wird die Haut nur unnötig gereizt.
Wem ein Dampfbad zu aufwendig ist, kann es auch mit einer entspannenden Gesichtssauna probieren: Dazu taucht man ein sauberes Baumwolltuch in heißes Wasser und wringt es gut aus. Anschließend legt man es auf das gereinigte Gesicht und relaxt einige Minuten. Wenn das Tuch auskühlt, wiederholt man die Prozedur einfach noch mal, bis die Gesichtshaut schön weich ist.
Weitere Hausmittel gegen Hautgrieß: Honig-Peeling oder Rosenwasser-Maske
Wenn die Hautporen geöffnet sind, bietet sich nach dem Dampfbad oder der Gesichtssauna ein Peeling an, zum Beispiel ein Honig-Peeling: Honig enthält viele Antioxidantien und Nährstoffe, die die Haut mit Feuchtigkeit versorgen. Für das Peeling werden zwei Esslöffel Honig mit einem Esslöffel Jojobaöl, einem Esslöffel Kristallzucker sowie drei Esslöffel Haferflocken zu einer Paste vermischt. Danach sollte man die Mischung vorsichtig einmassieren. Bei zweimaliger Anwendung pro Woche kann man in vielen Fällen schon bald eine Reduzierung der Milien erkennen.