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Retinol: Wirkung & Anwendung in der Hautpflege | Ein Leitfaden

Inhaltsübersicht

Auf der Suche nach der perfekten Anti-Aging Pflege für die Haut trifft man immer wieder auf einen Wirkstoff: Retinol. Diese Form von Vitamin A ist in vielen Cremes und Seren ein nicht wegzudenkender Bestandteil. Doch was steckt hinter dem angeblichen Wundermittel, wer kann davon überhaupt profitieren und gibt es Risiken bei der Anwendung?

Retinol – kurz und knackig

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Retinol ist eine Form von Vitamin A, das die Hautstruktur verbessern und ersten Anzeichen der Hautalterung vorbeugen soll. Es unterstützt den Regenerationsprozess der Haut und stimuliert nachweislich die Kollagenbildung in den unteren Hautschichten, sodass Falten sichtlich aufgepolstert werden und der Teint ebenmäßiger wirkt. Retinol regt außerdem den Stoffwechsel der Zellen an und sorgt dafür, dass die Poren weniger verstopfen und außerdem die Hautelastizität verbessert wird.

Was ist Retinol?

Retinol ist eine spezielle Form von Vitamin A. Unser Körper braucht Vitamin A für starke Knochen, eine gute Sehkraft und für eine ausgeglichene und gesunde Haut. Retinol kann vom Körper nicht selbst hergestellt werden, weshalb wir es mit unserer Nahrung zu uns nehmen müssen: entweder durch tierische oder pflanzliche Lebensmittel, die Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A, enthalten, das der Körper dann selbstständig in Retinol umwandeln kann. Mit steigendem Alter sinkt die Fähigkeit des Körpers, Vitamin A in Retinol, und dann auch in Vitamin A Säure, umzuwandeln. Da Retinol maßgeblich am Aufbau der Haut beteiligt ist, muss es in Form von Cremes und Seren zugeführt werden.
Vorsicht: Du neigst zu empfindlicher Haut? Dann beginne mit einer niedrigen Retinol-Konzentration bis 0,1% und beobachte, wie Deine Haut reagiert.

Wie wirkt Retinol und wie kann es der Haut helfen?

Retinol wirkt sowohl in der Epidermis als auch in tieferen Hautschichten. Es befreit die oberste Hautschicht von abgestorbenen Hautzellen und trägt so zu einem verfeinerten Hautbild bei. In der Lederhaut und der Unterhaut regt Retinol die Kollagenproduktion an, die ebenfalls mit steigendem Alter abnimmt. Dadurch wirkt die Haut praller und kleine Fältchen werden sichtbar aufgepolstert.

Akne und Unreinheiten

Vor allem bekannt und besonders beliebt wurde Retinol durch die ihm nachgesagte Wirkung, Unreinheiten und Akne beseitigen zu können. Retinol fördert die Bildung neuer Hornzellen, die sich ganz oben auf der Epidermis befinden, und unterstützt den Regenerationsprozess und die Zellneubildung der Haut. Folglich werden abgestorbene Hautzellen durch die Verwendung von Retinol besser und schneller abgetragen, sodass die Poren weniger schnell verstopfen und entzündete Talgdrüsen zurückgehen. Dadurch wird das Hautbild verfeinert und Akne- und Pickelbildung kann aktiv vorgebeugt werden.

Anti-Aging

Die sagenumwobene Anti-Aging Wirkung von Retinol kommt nicht von ungefähr – Retinol unterstützt aktiv die Bildung eines Enzyms, das die Kollagenproduktion anregt. Kollagen ist ein Protein im Körper, das für  die Elastizität und Spannkraft der Haut sorgt. Das ist auch der Grund, warum man mit zunehmendem Alter mehr zu Falten neigt: Die Kollagenbildung nimmt stark ab und so kommt es dazu, dass unsere Haut schlaffer und weniger straff erscheint.

Sonnenschäden

Auch bei Schäden, die durch Sonnenstrahlen entstanden sind, kann Retinol ein echtes Wundermittel sein. Es ist in der Lage, den Pigmentierungsprozess der Haut zu verlangsamen und das Hautbild zudem aufzuhellen.

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Welche verschiedenen Arten von Retinol gibt es?

Es gibt drei Arten an Retinoiden, die sich vor allem in ihrer Stärke und Konzentration unterscheiden.
Die sanftesten Wirkstoffe sind sogenannte Vitamin A-Ester, dabei handelt es sich um eine inaktive Vorstufe von Retinol. Für die Umwandlung in die effektive Vitamin A Säure (auch Retinsäure oder Tretinoin genannt) müssen in der Haut verschiedene chemische Reaktionen ablaufen, damit diese aktiv werden. Dadurch sind Retinol-Ester zwar weniger effektiv, allerdings sind sie dafür wesentlich schonender zu deiner Haut.

Retinol ist in seiner Konzentration höher als Retinol-Ester und kann schneller in Retinsäure umgewandelt werden. Reines Retinol muss in der Haut zu Retinal (Retinaldehyd) und anschließend zur Retinsäure (Tretinoin) oxidiert werden.

Zu guter Letzt gibt es noch das hochpotente und aktive Tretinoin. Dieses gibt es nicht frei verkäuflich in Drogerien, sondern es kann nur von Dermatologen verschrieben werden. Der Grund dafür ist, dass Tretinoin die Hautoberfläche stark beeinflusst und es bei inkorrekter Anwendung zu irreparablen Schäden der Haut kommen kann. 

Bei allen drei Produkten empfiehlt sich eine vorrangig abendliche Anwendung, da die Haut dann Zeit hat, sich über Nacht zu regenerieren. Zum Schutz vor schädlicher UV-Strahlung ist es unerlässlich, einen hohen Sonnenschutz mit mindestens LSF 30 zu tragen.

Gibt es eine Alternative?

Bakuchiol – Baku…was? Diesem Wirkstoff, der aus der indischen Babchi-Pflanze gewonnen wird, werden ähnliche Eigenschaften wie Retinol zugeschrieben, bei besserer Verträglichkeit. Da Bakuchiol relativ neu in der Kosmetikwelt ist, wurden bisher noch nicht genügend Studien durchgeführt, die zeigen könnten, ob der Wirkstoff wirklich genauso wirksam ist wie Retinol.
Diese Studie zeigt jedoch jetzt schon, dass die Anti-Aging Wirkung von Bakuchiol mit der von Retinol verglichen werden kann.
Zudem könnte Bakuchiol auch morgens verwendet werden, denn die Haut wird nicht, wie bei der Verwendung von Retinol, besonders anfällig für schädliche UV-Strahlung; auf ausreichend Sonnenschutz sollte dennoch nicht verzichtet werden.

Auch Vitamin C stellt eine Alternative dar, vor allem wenn es darum geht, das Kollagengerüst zu stärken. Auch Q10 und Vitamin E sind Wirkstoffe, die die Elastizität der Haut verbessern und sie gegen freie Radikale schützen. Denn je stärker die Hautbarriere ist, desto langsamer kommt es zu ersten Anzeichen der vorzeitigen Hautalterung.
Um denselben reinigenden, fast schon peelenden Effekt zu erleben, könnte man zu sogenannten chemischen Peelings greifen, die für fast alle Hauttypen erhältlich sind.

Ist Retinol schädlich?

Retinol ist in der richtigen Menge und Konzentration nicht schädlich. Allerdings sollte man mit einer geringen Konzentration beginnen und sich dann über Tage und Wochen langsam steigern. 

Wichtig ist in jedem Fall, dass ausreichend Sonnenschutz verwendet wird, um die Haut vor Schäden durch UVA- und UVB-Strahlung zu schützen. Deshalb wird auch von den meisten Dermatologen empfohlen, eine Retinol-Creme in die abendliche Pflegeroutine zu integrieren.

Für den Einstieg empfiehlt sich deshalb eine Creme mit einem geringen Retinol-Gehalt, damit sich die Haut an den neuen Wirkstoff gewöhnen kann und es zu keinen unschönen Hautreizungen kommt.

Allgemein ist Retinol ein gut verträglicher Stoff. Um mögliche Allergien und Reizungen auszuschließen, empfehlen wir dir, Vitamin A an einer kleinen Stelle auf der Haut zu testen und abzuwarten, ob es eine Reaktion hervorruft. Sollte das nicht der Fall sein, kannst Du die Creme oder das Serum auf Deinem ganzen Gesicht verteilen.

Allerdings solltest Du von der Verwendung von Retinol absehen, wenn Du schwanger bist, da Risiken für den Embryo nicht vollständig ausgeschlossen werden können.

Fazit

Retinol bringt viele Vorteile mit sich, allerdings ist auch Vorsicht geboten. Die wichtigsten Punkte, die Du mitnehmen solltest:

  • Retinol hilft bei Akne und Unreinheiten
  • Retinol ist ein Anti-Aging Wirkstoff
  • Retinol verfeinert das Hautbild
  • Retinol entfernt Hautschüppchen an der Oberfläche
  • Retinol kurbelt die Kollagenproduktion an
  • Retinol kann bei sonnenbedingter Schädigung helfen
  • Retinol sollte nur abends aufgetragen werden
  • Sonnenschutz ist das A und O, wenn Du Retinol verwendest
  • Retinol sollte mit Vorsicht genossen werden (mit einer geringen Konzentration starten und dann langsam steigern)

Retinol ist ein Wirkstoff, über den schon viele intensive Studien durchgeführt wurden, sodass seine Anti-Aging Wirkung kaum zu leugnen ist. Die Anwendung von Retinol in der Hautpflege kann für jeden profitabel sein, für potenzielle Risiken sollte vorher ein Hautarzt konsultiert werden.  

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