Fast jeder von uns kennt das unangenehme Gefühl, wenn die Lippen trocken werden und spannen. Was aber ist die Ursache für trockene Lippen – und was kann man gegen trockene Lippen tun?
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Lippen sind einer der Hauptmerkmale von unserem Gesicht und daher fallen spröde Lippen sofort auf. Trockene Haut ist mehr als nur ein optisches Problem. Das unangenehme Spannungsgefühl, die oft mit einem Juckreiz einhergeht, bringt uns aus dem Gleichgewicht. Unwillkürlich reagieren wir gereizt und geraten schneller in Rage. Der Begriff „ein dickes Fell haben“, der für eine gewisse Gelassenheit steht, kommt also nicht von ungefähr. Ist unsere Haut trocken, ist sie auch dünner, entsprechend „dünnhäutig“ reagieren wir.
Unsere Lippen sind besonders häufig trocken – wie aber kommt das und vor allem: Was können wir dagegen tun?
So entstehen trockene Lippen
Unsere Lippen sind weit empfindlicher als die meisten anderen Hautareale unseres Körpers. Das hat zunächst einmal anatomische Gründe: Die Zahl der Talgdrüsen ist hier weit niedriger, Schweißdrüsen gibt es in den Lippen gar nicht. Apotheker Dr. Marin Allwang fasst das bei „apotheken-umschau.de“ mit dem Satz zusammen: „In den Lippen sind praktisch keine Talgdrüsen vorhanden und dieser natürliche Schutz des Körpers fällt weg.“
Erschwerend kommt hinzu, dass unsere Lippen mit ihrer dünnen Haut auch bei starker Kälte oder Hitze kaum Schutz durch Kleidung erhalten. Sie sind bei Wind und Wetter im Freien und müssen hier den Unbilden der Natur trotzen. Das gilt natürlich ebenso in Raumen mit trockener Heizungsluft. Und die Folgen davon sind spröde Lippen. Für unsere Lippen, es sei am Rande bemerkt, kann die pandemiebedingte Maskenpflicht also sogar einen Vorteil haben, da die Feuchtigkeit hinter dem Atemschutz schwerer aus der Haut entweichen kann.
Was kann man gegen trockene Lippen tun?
Die erste, ganz natürliche Reaktion bei trockenen Lippen ist, den Speichel im Mund zu nutzen und sie mit der Zunge zu befeuchten. Damit stellt sich zwar ein positiver Effekt ein, der jedoch nur von kurzer Dauer ist. Da der Speichel schnell wieder verdunstet, fühlen sich die Lippen schon nach wenigen Minuten trockener an als zuvor, werden womöglich rissig und beginnen zu bluten und zu schmerzen.
Weit zielführender ist es da schon, den Lippen eine schützende Fettschicht zu spendieren, was beispielsweise über das Auftragen von Vaseline erfolgen kann. Das Online-Portal der „Apotheken-Umschau“ empfiehlt zudem spezielle Pflegestifte mit Dexpanthenol. Das Provitamin besitzt eine heilende Wirkung und gilt als sehr gut verträglich. Alternativ wird aber auch auf die heilende Wirkung von Pflanzenextrakten zum Beispiel aus der Ringelblume verwiesen. Diese Wirkstoffe sind ebenfalls in vielen Pflegeprodukten enthalten.
Vorbeugen ist auch bei trockenen Lippen besser als eine Nachbehandlung
Trockene Lippen lassen sich in vielen Fällen vermeiden, wobei drei Aspekte zusammenspielen: Zunächst einmal geht es um einen gesunden Lebenswandel und hier vor allem um die ausreichende Versorgung des Körpers mit Flüssigkeit. An normalen Tagen – also Tagen ohne besondere Hitze oder körperliche Anstrengungen werden 1,5 Liter Wasser empfohlen, die über den Tag verteilt getrunken werden sollten. Zu wenig Flüssigkeit im Körper ist eine der häufigsten Ursachen für trockene Lippen. Das zahlt auf die allgemeine Flüssigkeitsversorgung der Zellen ein, also auch der Hautzellen und der Lippen.
Daneben ist es ratsam, empfindlichen Hautregionen wie den Lippen – aber zum Beispiel auch der Augenpartie, wo die Haut ebenfalls besonders dünn ist – besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Speziell entwickelte Cremes, Seren und Pflegestifte können hier gute Dienste leisten. Im Winter kann auf die Lippen vor dem Gang ins Freie auch eine Kälteschutzcreme aufgetragen werden. Auch ein Lippenpeeling ist sehr gut für die Lippenpflege. Der Peeling geschmeidigt und pflegt die Lippen und vernichtet Risse und trockene Stellen. Die Lippen fühlen sich nach der Anwendung sanfter, zarter und gepflegter an.
Bleibt das Problem trockener, rauer Lippen trotz dieser beiden Maßnahmen bestehen, lohnt sich ein Gang zum Hautarzt oder ins Kosmetikstudio. Da wir heutzutage eine Vielzahl an pflegenden Produkten nutzen, kann hier abgeklärt werden, ob sie im Zusammenspiel nicht den gewünschten Effekt erzielen sondern sogar zum Austrocknen beitragen. In diesem Fall kann es zum Beispiel ratsam sein, zumindest temporär auf den Lippenstift oder den Lipgloss zu verzichten oder die tägliche Beauty-Routine umzustellen. So kann zum Beispiel das häufige Waschen mit heißem Wasser dazu beitragen, dass unsere Haut schneller austrocknet, da der pH-Wert der Haut nicht mehr im optimalen Bereich ist.
Wenn trockene Lippen auch noch rissig werden
Sind unsere Lippen auf Dauer zu trocken, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie schmerzende Risse bekommen. Auslöser dafür gibt es viele, zum Beispiel die Sonneneinstrahlung. Schließlich können unsere Lippen nicht bräunen, da sie kein Melanin enthalten. Dieser schützende Prozess entfällt somit.
Aufgrund des bereits beschriebenen Mangels an Drüsen kann aber auch Kälte und Wind die ersten Risse aufbrechen lassen. Gerade im Winter kommt hier erschwerend hinzu, dass es dem Körper häufiger an Vitamin B2 fehlt – was wir schnell am Hautbild sehen. Hier ist es ratsam, die Ernährung umzustellen und öfter mal zu Vitaminquellen wir Kalbsleber oder Austern zu greifen. Wer damit kulinarisch überfordert ist, kann aber auch zu Rind- oder Kaninchenfleisch wählen. Pflanzliche Alternativen sind gerade beim wichtigen B12 rar. Das koreanische Kimchi und einige Meeresalgen kämen in Frage, die klassischen Gemüse der mediterranen Küche jedoch nicht.
Kommt es zu Rissen an der Lippenhaut, sind häufig auch die Mundwinkel betroffen. Das ist besonders unangenehm, weil man es bei jeder Lippenbewegung deutlich spürt. Gerade saure und salzige Speisen verursachen zudem beim Kontakt ein unangenehmes Brennen an den Mundwinkeln. Bilden sich die Risse in dieser Region über mehrere Tage hinweg nicht zurück, sollte man einen Dermatologen aufsuchen. Die Gefahr, dass sich die Mundwinkel entzünden oder von Pilzen und Bakterien befallen zu werden, ist einfach zu groß, um das Problem zu ignorieren. Der Arzt kann feststellen, wo die tatsächlichen Ursachen liegen, Denkbar ist zum Beispiel ein Eisen- oder Zinkmangel. Gerade wenn weitere Symptome wie brüchige Nägel und Haare auftreten, lohnt es, der Sache nachzugehen.
Als Auslöser rissiger Mundwinkel gilt übrigens auch ein Mangel an Vitamin C. So haben Menschen die an Skorbut erkranken häufig schon im Frühstadium mit diesem Problem zu kämpfen.
Weitere Faktoren für trockene Lippen
Es gibt viele verschiedene Ursachen für trockene Lippenhaut. Die klimatischen Bedingungen – vom eisigen Wind bis hin zur starken UV-Strahlung – zählen zu den wichtigsten Faktoren, die zu trockener Haut und damit auch zu trockenen Lippen führen. Oft sind die Lippen der betroffene Bereich, der stark der Sonne ausgesetzt ist. Wir haben sie gut im Blick, wenn auch nicht immer gut im Griff. Es kommen jedoch viele weitere Faktoren hinzu, die eingangs pauschal unter dem Schlagwort des gesunden Lebenswandels zusammengefasst wurden.
Zuallererst sind hier die Genussgifte Nikotin und Alkohol zu nennen, die unsere Haut nachhaltig schädigen können. Übertreiben wir es mit Bier & Co. wird die Haut nicht mehr so gut durchblutet, was am fahlen Teint und an trockenen Lippen sichtbar wird. Der Haut mangelt es an Nährstoffen und Feuchtigkeit, sie leidet – und das weit mehr, als wir uns eingestehen. Die sichtbaren Zeichen durchzechter Nächte sind nämlich gerade in der Jugend nach einer relativ kurzen Erholungsphase wieder verschwunden, der Aging-Effekt aber bleibt.
Wie wir unseren Alltag gestalten, können wir zu weiten Teilen selbst bestimmen. Volle, sinnliche Lippen vertragen sich leider weder mit Schlafmangel, noch mit Dauer-Party oder Dauer-Stress. Ja, auch völlig abstinente 12-Stunden-Tage im Büro lassen unsere Haut leiden und der Versuch, dies mit Beauty-Produkten auszugleichen, misslingt meist gründlich. Manche Schönheits- und Hygieneartikel sind einfach zu aggressiv, um dauerhaft eingesetzt zu werden. Wer sich mit den Inhaltsstoffen nicht so gut auskennt, sollte zumindest öfter Mal die Produkte wechseln und dabei auf die pH-Neutralität achten. Vorteilhaft ist auch, wenn die Mittel nicht komedogen sind, um Hautreizungen zu vermeiden.
Gibt es erprobte Hausmittel gegen trockene Lippen?
Es gibt Tricks, wie Sie Ihre Lippen auch mithilfe von Hausmitteln pflegen können. Die Wirkstoffe der meisten Hausmittel, die sich über Jahrzehnte hinweg bewährt haben, sind mittlerweile auch Teil der kosmetischen Produkte geworden. Aber auch die ursprünglichen Hausmittel können weiterhin angewendet werden. Dazu zählen unter anderem Honig und Olivenöl, die für weichere Lippen sorgen können. Mit diesen Hausmitteln kannst du auch deine trockene Lippen pflegen. Am besten, man trägt sie abends vor dem Schlafengehen auf, damit sie in der Nacht ihre Wirkung entfalten können. Am Morgen werden die Reste dann abgespült.
Unterscheidet sich die Lippenpflege im Sommer und im Winter?
Hier sind ein paar Tipps für die Behandlung von den spröden Lippen in unterschiedlichen Jahreszeiten. Aufgrund der unterschiedlichen klimatischen Bedingungen werden im Sommer und Winter unterschiedliche Akzente gesetzt. Entscheidend ist dabei in den Sommermonaten vor allem der Schutz vor den stärkeren UV-Strahlen. Lippenpflegestifte sollen jetzt einen Lichtschutzfaktor von mindestens 20 mitbringen. Das bedeutet jedoch nicht, dass man im Winter auf den LSF verzichten sollte.
Bei den meisten Menschen tritt das Problem spröder Lippen jedoch im Winter auf. Ausschlaggebend ist hier nicht unbedingt die Kälte im Freien, sondern der zwangsläufige Wechsel der Verhältnisse zwischen Innenräumen und dem Freien. In vielen Räumen ist die Luft aufgrund der Heizung viel zu trocken. Luftbefeuchter sollten hier Abhilfe schaffen. Wer die Kosten für die technische Ausstattung scheut, kann einfach Behältnisse mit Wasser bei der Heizung platzieren, die dann regelmäßig wieder befüllt werden. Auch Zimmerpflanzen schaffen ein Raumklima, das ein Austrocknen der Lippen verhindern kann. Es gibt keine richtige Medikamente für die trockene Lippen. Aber ein Lippenpflegestift ist hier zum Beispiel eine große Hilfe. Ein Lippenbalsam mit einer reichhaltigen Formel spendet darüber hinaus die dringend benötigte Unterstützung. Die meisten dieser Pflegeprodukte, die es in deiner Lieblings- Drogerie und Apotheke in reicher Auswahl gibt, ziehen schnell ein und können problemlos auch unter dem Lippenstift eingesetzt werden. In der heutigen Zeit gibt es zahllose Produkte für die Lippenpflege auf dem Markt. Wenn du dich auf die Suche machst, findest du bestimmt ein passendes Produkt für deine Lippen.
Kann regelmäßige Lippenpflege schaden?
Es gibt immer wieder Gerüchte, dass eine regelmäßige Lippenpflege zu einer Art Sucht führt, man also schnell nicht mehr ohne teure Produkte auskommt. Das ist jedoch mindestens übertrieben. Natürlich freuen sich unsere Lippen über das Plus an Aufmerksamkeit und zeigen das auch deutlich; Sie sind prall, glänzend und geschmeidig. Gerade im Winter ist es daher eine gute Idee, ihnen die Pflege zu gönnen. Außerdem ist die Pflege sehr wichtig für die Gesundheit unserer Lippen. Sie macht sich nicht nur durch das schöne Gefühl bemerkbar, sondern auch durch die bewundernden Blicke der anderen. Sie dürfen sich also auf Komplimente freuen!