Vor allem im Winter hat sie Konjunktur: trockene und raue Haut im Gesicht. Wir verraten, wie Du trockene Gesichtshaut loswirst.
In weniger als einer Minute. Wir helfen Dir, Dich in deiner eigenen Haut wohlzufühlen!
Besonders in der kalten Jahreszeit haben viele von uns mit trockener Gesichtshaut zu kämpfen. Das sieht nicht schön aus und fühlt sich ziemlich unangenehm an. Die Haut spannt oder juckt, ist blass und fahl und Knitterfältchen haben leichtes Spiel. Die Haut wird trocken, weil ihr Fett und Feuchtigkeit fehlen. Mit der richtigen Pflege aber bekommst Du das Problem in den Griff und statt rauer Haut im Gesicht einen gesunden, frischen Glow.
Die Haut ist unser größtes Organ und muss viele verschiedene Aufgaben meistern: So verhindert sie unter anderem den Verlust von Wasser oder Wärme, schützt vor Sonneneinstrahlung und bewahrt den Körper mit Hilfe von Schweiß vor Überhitzung. Auf Basis ihres Säureschutzmantels verhindert sie das Eindringen von Keimen. Und sie ist ein Spiegel unserer Empfindungen, der anzeigen kann, wie es uns gerade geht: Wir bekommen Gänsehaut, wenn wir uns gruseln, wir werden rot, wenn uns etwas peinlich ist oder blass, wenn wir uns nicht gut fühlen.
Trockene Gesichtshaut verrät das Alter
Die gute Nachricht ist, dass sich deine Haut etwa alle 30 Tage erneuert und die schlechte Nachricht: An Deiner Haut erkennt man, wie alt Du bist. Kollagenfasern, die die Haut in jungen Jahren stützen und prall und straff machen, werden mit zunehmendem Alter weniger. Die Folge: Die Haut wird schlaff.
Mit den Jahren verliert die Haut aber nicht nur an Elastizität, sie wird auch dünner und empfindlicher. Es fehlt ihr zunehmend an Fett und Feuchtigkeit. Wenn Du also ohnehin schon mit trockener Haut zu kämpfen hast, so wird das mit den Jahren leider nicht besser werden, im Gegenteil.
Raue Haut im Gesicht dank DNA?
Ob Du trockene Haut hast oder nicht, ist zum Teil auch Veranlagungssache. Aber das ist es nicht allein. Denn auch Hormonschwankungen können eine Ursache für trockene Haut sein. Bestimmte Krankheiten bringen ebenfalls trockene Haut mit sich. Dazu gehören etwa Neurodermitis oder Psoriasis, Schuppenflechte sowie eine Niereninsuffizienz, Diabetes oder Schilddrüsenunterfunktion. Auch die Psyche kann Dein Hautbild beeinflussen, denn Stress beeinträchtigt das Immunsystem und somit auch die Hautbarriere.
Dazu kommen äußere Faktoren. In der kalten Jahreszeit etwa setzt der Wechsel zwischen kalter, trockener Winterluft draußen und heißer, trockener Heizungsluft drinnen der Haut zu. Mit Luftbefeuchtern oder einer Schale mit Wasser auf der Heizung kannst Du gegensteuern. Im Sommer dagegen sind es Sonne und Hitze, die unserem größten Organ zu schaffen machen. Auch, wenn es sich nicht so anfühlt: Auch beim Schwitzen verliert die Haut Feuchtigkeit.
Die Haut von innen feucht halten
Wie so oft spielt auch beim Thema Haut Dein Lebensstil eine Rolle: Es ist immer wichtig und auch für einen schönen Teint unabdingbar, genügend zu trinken. So kannst Du Deine Haut nämlich von innen feucht halten. Achte darauf, dass Du über den Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit zu Dir nimmst. Experten empfehlen gesunden Erwachsenen insgesamt etwa zwei bis drei Liter am Tag. Auch über Lebensmittel nehmen wir Flüssigkeit zu uns, an der Spitze liegen Gurken mit einem Wassergehalt von 95 Prozent. Als Getränke eignen sich am besten Wasser oder ungesüßter Tee.
Ein Post-it am Schreibtisch kann helfen, an regelmäßiges Trinken zu erinnern. Du kannst auch eine besonders hübsche Thermoskanne an deinen Arbeitsplatz stellen, um dich zum Trinken zu motivieren. Verzichten solltest Du dagegen auf Alkohol und Nikotin. Sie schaden Deiner Gesundheit und auch der Haut. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse dagegen sorgt nicht nur dafür, dass Du Dich besser fühlst, sie lässt Dich auch strahlen.
Bei trockener Haut reicht Wasser
Natürlich kannst Du mit der richtigen Pflege viel tun. Achte darauf, Produkte auszuwählen, die zu Deinem Hauttyp passen. So solltest Du bei der Reinigung Wert auf milde Produkte legen, die der Haut Fett und Feuchtigkeit nicht entziehen. Seifen oder entfettende Waschgele sind bei trockener Gesichtshaut nicht die richtige Wahl.
Wer normale oder trockene Haut hat, kann laut Stiftung Warentest auf „test.de“ seine Haut auch nur mit klarem Wasser waschen. Nicht auf eine Gesichtsreinigung mit geeigneten Produkten verzichten solltest Du aber, wenn Du Make-up trägst, rät „test.de“. Andernfalls könnten Rückstände die Haut irritieren.
Deshalb ist der pH-Wert wichtig
Bei trockener Haut empfehlen die Tester Reinigungsmilch oder Lotionen mit rückfettenden Inhaltsstoffen. Gesichtswasser solle ohne Alkohol auskommen, denn der wirkt austrocknend. Und auch wenn Oma auf die gute alte Kernseife schwört: Besser sind den Experten zufolge spezielle Gesichtsseifen, die auf den pH-Wert der Haut abgestimmt sind und damit sanfter sind zum Schutzmantel der Haut. Gewöhnliche Seife hat in der Regel einen pH-Wert von über 7, der pH-Wert der Haut liegt jedoch bei rund 5,5.
Zur Erklärung: Der pH-Wert zwischen 0 und 14 ist ein Wert, der angibt, wie sauer oder wie basisch etwas ist. Eine saure Lösung etwa hat einen kleineren pH-Wert als eine basische. Ein Wert von 0 ist also sehr sauer, ein Wert von 14 stark alkalisch. Liegt der pH-Wert bei 7, ist die Lösung weder sauer noch basisch, sie ist neutral. Mit 5,5 hat die Haut also einen leicht sauren pH-Wert. Der Säureschutzmantel der Haut, der als Barriere fungiert, neutralisiert alkalische Produkte wie eben etwa Seifen. Steigt der Wert in den alkalischen Bereich, gerät die Haut aus dem Gleichgewicht.
Gesichtshaut im Winter schützen
Bei der Pflege der Haut solltest Du eine Creme verwenden, die die Haut intensiv versorgt. Dabei kommt es nicht nur auf eine geeignete Rezeptur an, sondern auch auf die richtige Menge. Auf „stern.de“ empfiehlt der Dermatologe Jörg Faulhaber, eine „Erbsengröße“ zu verwenden. „Sollte die Haut des Gesichts mehr Pflege brauchen, ist es empfehlenswert, mit kleinen Mengen öfters nachzucremen als mit einer großen Menge die Haut zu überfordern. Eine zu große Menge an Creme kann von der Haut nicht optimal aufgenommen werden und kann sie aus dem physiologischen Gleichgewicht bringen. Sie reagiert unter Umständen mit Unreinheiten“, so der Hautarzt weiter.
Er empfiehlt, im Winter gegen trockene Haut lipidreiche Cremes auf einer Wasser-in-Öl-Basis zu verwenden: „Sie bilden eine dünne Isolations- und Schutzschicht auf der Haut, halten bei einem Spaziergang die Kälte ab und verhindern, dass die Feuchtigkeit der Haut übermäßig verdunstet“, erklärt er.
Auf die Inhaltsstoffe kommt es an
Ein Inhaltsstoff, der sich in vielen Kosmetik-Produkten gegen trockene Haut findet, ist Urea, lateinisch für Harnstoff. Das ist ein Endprodukt des menschlichen Stoffwechsels, der Feuchtigkeit binden kann und natürlicherweise im Stratum Corneum, der obersten Schicht der Epidermis, enthalten ist.
Zusätzlich reizen können Duft- und Konservierungsmittel. Es empfiehlt sich also, sich die Inhaltsstoffe eines Produkts genau anzusehen. Doch herauszufinden, was in einem Produkt steckt, ist oft gar nicht so einfach. Denn die Liste mit den Inhaltsstoffen, die das verrät, ist für Laien oft nicht leicht zu verstehen. Aufschluss geben spezielle Apps auf Deinem Smartphone. Sie scannen den Barcode eines Produkts und erklären Dir, welche Inhaltsstoffe das Produkt enthält und wie sie zu bewerten sind.
Viel hilft viel? Im Gegenteil
Doch Vorsicht: So wichtig Pflege auch ist, es kann auch zu viel des Guten sein. Wer zu viel Kosmetik benutzt, kann die Haut auch überpflegen. Laut „test.de“ ist das eines der häufigsten kosmetischen Probleme, mit denen Menschen zum Dermatologen kommen. Überpflegte Haut, Fachwort Periorale Dermatitis, zeigt sich dann in unschönen Knoten und Pusteln. Ihre natürliche Hautbarriere ist gestört, die Haut trocknet aus, ein Teufelskreis entsteht.
Dann ist eine Kosmetik-Pause angesagt. Manch einer setzt aber ohnehin statt auf diverse Tiegel aus Drogerie, Apotheke und Parfümerie lieber auf Hausmittel aus dem Küchenschrank. Die sind günstiger als Cremes und meistens ohnehin im Haushalt vorhanden. Hier heißt es ausprobieren, was geht und was gefällt.
Mit Hausmitteln gegen trockene Haut
Du kannst etwa Olivenöl auf betroffene Stellen aufgetragen und sanft einmassieren. Oder Du versuchst es mit Kokosöl, am besten kaltgepresstes und natives. Das Öl gilt seit einigen Jahren als wahrer Beauty-Alleskönner. Aber Vorsicht: Kokosöl gilt zwar unter anderem als feuchtigkeitsspendend, aber auch als komedogen, also Pickel und Mitesser fördernd. Sicher ist: Den herzhaften Geruch von Olivenöl auf der Haut muss man schon mögen, ebenso wie den intensiven Geruch des Kokosöls. Während die einen finden, dass das weiße Öl herrlicher duftet als jede parfümierte Creme, ist er anderen zu intensiv. Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
Eine Alternative zu Kokos- oder Olivenöl ist das ebenfalls immer beliebtere Arganöl, dem feuchtigkeitsspendende, entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben werden. Das Öl, das in der Küche wie in der Kosmetik zum Einsatz kommt, wird aus den Früchten des Arganbaums gewonnen, der in Marokko zu Hause ist. Dort verwendet man das Öl unter anderem für die Zubereitung festlicher Speisen und verschenkt es sogar zu Hochzeiten.
Quark und Avocado gegen raue Haut
Wenn du Lust hast, kannst du auch eine intensive und verwöhnende Pflege aus Hausmitteln ausprobieren: Eine schnelle Gesichtsmaske bei trockener Haut ist zum Beispiel fix aus einer Avocado hergestellt: Einfach das Fruchtfleisch mit einer Gabel zerdrücken, auftragen, einwirken lassen und wieder abnehmen. Wer es lieber süß und duftend mag, setzt auf eine Quark-Honig-Maske, die die Haut nicht nur mit Feuchtigkeit versorgt, sondern auch beruhigt und schön kühlt – vor allem im Sommer eine wahre Wohltat.
Wann zum Arzt?
Zum Arzt gehen solltest Du laut „apotheken-umschau.de“ in folgenden Fällen: Wenn Du unter anhaltend trockener Haut leidest, die auch nach dem Eincremen schnell wieder spannt oder aber wenn Du vorher keine oder wenig Hautprobleme hattest und Deine Haut immer trockener wird. Außerdem wenn Du an mehreren Körperstellen trockene, schuppende Hautstellen hast, die möglicherweise auch jucken oder schmerzen. Auch Quaddeln, Pusteln oder andere Hautausschläge sind ein Grund für den Arztbesuch ebenso wie Hautveränderungen, wenn Du ein neues Medikament einnimmst. Auch wenn zu den Hautproblemen noch andere Beschwerden hinzukommen, solltest Du einen Termin beim Profi machen.
Solange aber trockene, raue Haut am Körper oder im Gesicht nur ein kosmetisches Problem ist, kannst Du mit der richtigen Lebensweise, passender Pflege und einem achtsamen Umgang mit Dir selbst schon selbst viel ausrichten. Das tut ja nicht allein der Haut gut.