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Frau die Arganöl auf ihre Hände tut

Arganöl: Das „flüssige Gold“ für unsere Haut

Inhaltsübersicht

Arganöl hat nicht nur die Küchen der Welt, sondern auch die kosmetische Industrie im Sturm erobert. Was macht Arganöl so besonders und wertvoll?

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Die Produktion von Arganöl hat sich in den vergangenen Jahrzehnten vervielfacht, was vor allem an der wachsenden Nachfrage, aber auch an neuen Verfahren zur Gewinnung liegt. Im Vergleich zu Raps- oder Olivenöl sind die gewonnenen Mengen jedoch nach wie vor verschwindend gering. Arganöl zählt damit zu den rarsten und daher teuersten Ölen der Welt. Für einen Liter in bester Qualität werden in der Sterneküche oft mehr als 100 Euro bezahlt. Der hohe Preis hängt dabei an drei Faktoren; dem begrenzten Angebot, der aufwendigen Verarbeitung und den positiven Eigenschaften. Denn nicht nur Spitzenköche schwören auf Arganöl, auch unserer Haut freut sich über diesen Frische-Booster.

Woher kommt Arganöl?

Arganöl wird aus den reifen Früchten des Arganbaums gewonnen, der ausschließlich im Südwesten Marokkos, in der Arganerai, gedeiht. Hier nutzt man das in einem aufwendigen Verfahren extrahierte Öl bereits seit Jahrhunderten. Seit 2014 zählt der Prozess der Herstellung zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Wie wird Arganöl gewonnen? Der Arganbaum – die Argania Spinosa

Neben der traditionellen Handpressung ist es inzwischen auch möglich, das Öl maschinell zu gewinnen oder durch Lösungsmittel zu extrahieren. Die traditionelle Variante ist dabei am aufwendigsten, wird aber nach wie vor betrieben, traditionell von Frauen. Um ein Liter des kostbaren Öls aufzufangen, müssen rund 30 Kilo an Früchten verarbeitet werden. Das entspricht der Ernte von vier oder mehr Bäumen. 

Der Prozess der Ölgewinnung beginnt mit der Ernte, die zwischen Juli und September stattfindet. Die Früchte werden dabei nicht gepflückt – was aufgrund der Dornen und des dichten Astwerks auch schwierig wäre – sondern vom Boden aufgesammelt. Bevor sie vom Baum fallen, haben sie ihren höchsten und damit zugleich optimalen Reifegrad erreicht. 

Die Frauen bringen die Früchte traditionell in Körben oder Säcken nach Hause, um sie dort weiter zu verarbeiten. Das Fruchtfleisch wird entfernt und die Kerne zur weiteren Nutzung bereitgelegt. Im Anschluss werden die Kerne mit der Hilfe von Steinen aufgeschlagen und die darin enthaltenen Samenplättchen entnommen und geröstet, wobei gerade in der kosmetischen Industrie auch ungeröstete Samen Verwendung finden. Nun kann das Mahlen beginnen, traditionell per Hand, wobei unter der Zugabe von Wasser ein Brei entsteht, der das Öl enthält, durch die Pressung gewinnt man das Öl. Durch dauerhaftes Rühren löst es sich aus der Masse und wird in Gefäßen aufgefangen.

Alle „Nebenprodukte“ aus diesem Prozess werden später weiterverwendet, zum Teil als Heizmaterial und zum Teil als Nahrung für Tiere.

Mit moderneren Verfahren zu Arganöl

Folgt man dem beschriebenen Prozess, stecken in einer vergleichsweise geringen Menge Öl rund zwei Tage Arbeit. Rechnet man Transport, Verpackung und Vertrieb hinzu, wäre das Öl kaum mit Gold aufzuwiegen. Kein Wunder also, dass sich modernere Verfahren etabliert haben, wobei streng darauf geachtet wurde, dass es parallel dazu handgepresstes Öl gibt und die Frauen ihre traditionelle Arbeit nicht verlieren. 

Die Ernte kann trotz schwieriger Bedingungen mittlerweile also auch maschinell erfolgen und das Öl statt in heimischer Handarbeit in Fabriken erzeugt werden, die zum Beispiel in Casablanca stehen. Auch bei der industriellen Fertigung entstehen hochwertige Speiseöle. Kommen bei der Ölgewinnung flüchtige Lösungsmittel zum Einsatz, finden die Öle in der kosmetischen Industrie Verwendung. Das bedeutet im Umkehrschluss jedoch nicht, dass alle Öle in kosmetischen Produkten so gewonnen wurden. In der Naturkosmetik werden diese raffinierten Öle sogar meist abgelehnt. 

Was kann Arganöl in der Kosmetik bewirken?

Viele der namhaften Hersteller von kosmetischen Produkten beschreiben Arganöl als „flüssiges Gold“. Bei L’Oreal heißt es zum Beispiel: „Wenn es jemals ein Wunderprodukt für Gesicht und Körper gegeben hat, dann ist es wohl Arganöl. Es spendet trockener Haut Feuchtigkeit und verleiht jedem Teint eine gesunde Ausstrahlung.“ Danach werden sechs konkrete Punkte benannt, bei denen sich Arganöl bewährt hat:

  • Als Feuchtigkeitsspender für die Haut, zu 100 Prozent natürlich, frei von Lipiden und für jeden Hauttyp geeignet
  • Als Beruhigung für gestresste Haut, stark gegen viele Arten von Reizungen – selbst aufgesprungene Lippen und wunde Schniefnasen – sowie Ekzemen 
  • Als Anti-Aging-Mittel par excellence, nicht nur aufgrund der Feuchtigkeit, sondern auch wegen des hohen Anteils an Vitamin E
  • Als Tausendsassa gegen Hautunreinheiten, da das Öl antibakteriell, antioxidativ und entzündungshemmend wirkt. 
  • Als perfekte Basis für Gesichtsmasken, da es Feuchtigkeit spendet, ohne zu fetten oder die Talgproduktion zusätzlich anzuregen
  • Als Helfer gegen Dehnungsstreifen, da das Öl dem Bindegewebe wieder auf die Sprünge hilft 
  • Als Booster gegen trockenes Haar, denn auch hier spendet Arganöl als Zusatz die notwendige Feuchtigkeit

Natürlich wird Arganöl in der kosmetischen Industrie weiterverarbeitet, in Cremes, Masken und Spülungen zum Beispiel. Cremes gegen trockene Haut enthalten dabei weitere Wirkstoffe, die zum Beispiel aus Jojobaöl oder Sheabutter stammen. Die Wirkstoff-Kombinationen ergeben Produkte, die für eine geschmeidige Haut sorgen, zum Beispiel aber auch als Kältebalsam im Winter eingesetzt werden können. 

Wie wirkt Arganöl?

Die im Öl enthaltenen essentiellen Fettsäuren fördern die Regeneration der Haut. Dabei wird Arganöl aufgrund der enthaltenen Linolsäure gerade für die reifere Haut empfohlen. Die Hautbarriere wird gestärkt, womit die Flüssigkeit länger gehalten werden kann. Die Haut wirkt frischer und wir können uns noch im hohen Alter an einem strahlenden Teint erfreuen. Neben der Linolsäure trägt auch die enthaltene Palmitinsäure dazu bei, die Schutzwirkung der Haut gegen schädliche Umwelteinflüsse zu stärken. Phytosterole, sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, kurbeln zusätzlich die Zellerneuerung an.  

Gibt es Unterschiede zwischen dem Arganöl und dem Bio Arganöl?

Wie zum Teil bereits beschrieben, kann Arganöl in unterschiedlichen Verfahren gewonnen werden. Die Frage bei der Qualität des Öls besteht dabei weniger in der Differenzierung zwischen der händischen oder maschinellen Verarbeitung, sondern bei der Frage, ob das Öl kaltgepresst oder erhitzt wurde. 

Die Verarbeitung bei hohen Temperaturen hat gerade für kosmetische Produkte den Vorteil, dass sich der leicht säuerliche Geruch des Öls verliert. Allerdings gehen auf diesem Wege auch wertvolle Inhaltsstoffe verloren. In hochwertigen Kosmetikprodukten werden daher häufig kaltgepresste Öle in Bio-Qualität verwendet, wobei man dem möglichen Geruchsproblem mit der Ergänzung ätherischer Öle begegnet. So gelingt es, Duft und Wirkung in Einklang zu bringen. 

Was unterscheidet Arganöl von anderen Ölen?

Seine Herkunft, seine Geschichte, seine begrenzte Verfügbarkeit – all diese Faktoren spielen eine Rolle, wenn es um den besonderen Wert des Arganöls geht. Auch mit seine Inhaltsstoffen kann das Öl punkten. Würde man einen reinen Preis-Leistungsvergleich anstellen, erhielten andere Öle allerdings den Vorzug, denn bei ihnen ist das Verhältnis zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren nicht schlechter, der Preis jedoch geringer. So ist Erdnussöl dem Arganöl in seiner Zusammensetzung recht ähnlich, Olivenöl hat bei einigen Parametern sogar die Nase vorn. 

Die meisten dieser Vergleiche beziehen sich allerdings nicht auf die Verwendung im kosmetischen Bereich, sondern zielen eher auf die Küche ab. Hier spielen zum Beispiel die Phytosterine eine wichtige Rolle, da sie den guten Ruf genießen, den Cholesterinspiegel zu senken. Arganöl enthält durchaus Phytosterine, schneidet im Vergleich mit anderen Ölen jedoch nicht besser ab. Hier wäre übrigens Sanddornöl die erste Wahl, was jedoch in kaum einem Haushalt zu finden sein dürfte.   

Der Preis relativiert sich schnell

Arganöl wird in zahlreichen Haut- und Haarpflegeprodukten verwendet und dort mit anderen wertvollen Inhaltsstoffen kombiniert. Das Öl lässt sich aber auch pur für die Gesichtspflege verwenden. Dann genügen schon wenige Tropfen, die nach der gründlichen Reinigung mit sanften Bewegungen in die Haut einmassiert werden. Das Öl ist also sehr ergiebig, womit sich auch der relativ hohe Preis relativiert. Arganöl ist dann zwar in den meisten Fällen teurer als andere Öle, aber weit günstiger als die nur in kleinen Mengen verkauften kosmetischen Produkte.  

Wie wird Arganöl sonst noch angewendet?

Grundsätzlich kann das Öl sowohl intern als auch extern angewendet werden. Wir können es in Salaten also ebenso genießen wie als pflegende Haarspülung oder Anti-Aging-Mittel auf der Haut. Es gilt zudem als probates Mittel im Kampf gegen Hautunreinheiten und Akne, weil es die Talgproduktion senkt, ohne die Poren zu verstopfen.

„Mylife.de“ rät, Arganöl bei der Haarpflege mindestens 30 Minuten einwirken zu lassen und es gezielt in die trockenen Haarspitzen einzumassieren. Das Öl kann auch über Nacht im Haar gelassen werden. Flecken auf dem Kopfkissen lassen sich vermeiden, indem man einfach ein Handtuch um die Haare wickelt. Während der Einwirkzeit werden die Haare durch das enthaltene Vitamin E sanft repariert. Zugleich werden sie mit Feuchtigkeit versorgt, die dank der Fettsäuren lange im Haar verbleibt. Den Berichten zufolge wird unsere Mähne so nicht nur fülliger und optisch schöner, sondern kann sich auch besser gegen schädliche Umwelteinflüsse und Strapazen beim Kämmen oder Färben wehren. Zuständig für diesen positiven Effekt ist vor allem die enthaltene Linolsäure. 

Wer Arganöl beziehungsweise Kosmetikprodukte mit Arganöl regelmäßig bei der Beauty-Routine einsetzt, wird mit einem schönen Teint und einer reineren Haut belohnt. Pickel gerade in der T-Zone werden zumindest vermindert. Kommt das Öl dann auch noch als Haarkur zum Einsatz, starten wir mit einer sichtbaren Rundum-Pflege in den Tag.   

Zuletzt noch ein Tipp für alle, die das kaltgepresste Öl als kulinarische Köstlichkeit genießen wollen: Es wird traditionell in vier Qualitätsstufen angeboten, von denen drei zum Verzehr geeignet ist. Die höchste Qualitätsstufe, die maximal 0,8 Milligramm freie Säure auf 100 Gramm enthält, ist das Arganöl Extra Vergine (L’huile d’argane vierge extra). Hier kann man ganz bestimmt nichts falsch machen und erhält ein reines Naturprodukt, das ohne chemische Verfahren und ohne Erhitzen gewonnen wurde. 

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