Jojobaöl pflegt die Gesichtshaut, sorgt für gesundes Haar und starke Fingernägel und ist ein natürlicher Make-up Entferner. Aber was ist Jojobaöl eigentlich? Die Anwendung auf Haut und Haare, die Jojobaöl-Wirkung und warum Jojobaöl ein echter Alleskönner ist, verraten wir Dir in diesem Artikel.
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Der Name Jojobaöl begegnet uns seit einigen Jahren immer häufiger. Das liegt nicht nur am schönen Klang des Begriffs, sondern vor allem an der erstaunlichen Wirkung des Öls – das eigentlich gar kein Öl ist. Aber das und noch viel mehr soll im Folgenden erläutert werden.
Aus welchen Regionen kommt das Jojobaöl?
Der Jojobastrauch ist ein genügsamer Geselle. Er gedeiht in den Wüsten und Halbwüsten Nordamerikas, in den US-Bundesstaaten Arizona und Kalifornien ebenso wie in Mexiko. Um in diesen staubtrockenen Regionen zu überleben, treibt die immergrüne Pflanze ihre Wurzeln bis zu zehn Meter tief in den Boden. Die Pflanze selbst duckt sich dagegen dicht an den Boden, ist oft kaum einen Meter hoch – bis zu fünf können es werden – und trotzt mit ihren harten Blättern der sengenden Sonne.
Für die Nutzung sind die Samen des Jojobastrauches von Interesse, die sich in einer eichelähnlichen Frucht befinden. Sind diese Früchte herangereift, haben sie eine Größe von drei oder vier Zentimetern, sind rotbraun und schon am Strauch schrumpelig. Ihre Samen, die ebenfalls runzelig sind und eine braune Färbung besitzen, werden noch einmal durch eine feste Schale geschützt. Vor allem enthalten sie Wachs, die den Keimprozess ermöglicht. Dieses Wachs ist das, was landläufig als Jojobaöl bezeichnet wird. Es wird durch Pressung der Samen zur weiteren Verwertung entnommen.
Wie wird Jojobaöl gewonnen?
Jojobaöl ist gefragt und es wäre eine idealisierende Vorstellung, von einzelnen Pflanzen in der Wüste auszugehen, die entdeckt und geerntet werden. Die Jojobasträuche wachsen in langen Reihen auf Plantagen und die Ernte lässt sich wohl am ehesten mit der Olivenernte vergleichen: Sind die Früchte reif, fallen sie zu Boden, wobei mit Schütteln nachgeholfen werden kann. Anschließend werden sie maschinell vom Boden „gesaugt“ und nach einem Selektionsprozess, bei dem nur die Samenkapseln erhalten bleiben, weiterverwertet. Das bedeutet, die Kapseln werden gepresst, das bräunlich-goldgelbe Wachs fängt man auf. Die Flüssigkeit sollte klar und rein sein – übrigens auch beim späteren Erwerb des Jojobaöls als hochwertiges Bio-Produkt.
Jojobaöl: das erstaunlich vielseitige Wachs des Jojobastrauchs
Jojobaöl, bleiben wir bei dem eingebürgerten Begriff Öl, besitzt einige wirklich erstaunliche Eigenschaften, die sich der Mensch bei kosmetischen Produkten aber auch in anderen Bereichen zunutze macht. So enthält die klare, gelb-braune Flüssigkeit keinerlei Triglyceride, also Neutralfette. Das bedeutet unter anderem, dass Jojobaöl im Gegensatz zu anderen Ölen nicht ranzig werden kann. Eine Lagerung über Jahre hinweg? Bei Jojobaöl gar kein Problem. Noch wichtiger als die enorme Lagerfähigkeit ist jedoch, dass Jojobaöl aufgrund seiner Zusammensetzung nicht nachfettet. Es zieht schnell in die Haut ein, ist nicht komedogen und damit auch ausgezeichnet zur Pflege fettiger Haut geeignet.
Welche Inhaltsstoffe machen das Öl nun aber so wertvoll? Hier wären zuallererst die Fettsäuren zu nennen, wobei es sich laut „faces-of-fey.de“ zu 70 Prozent um Gadoleinsäure handelt, zu der sich dann noch 15 Prozent an Erucasäure und zehn Prozent Ölsäure gesellen. In geringeren Mengen sind zudem Nervonsäure und Palmitinsäure enthalten. Diese Säuren gelangen in die Haut, ohne einen Ölfilm zu hinterlassen und machen die Haut zugleich aufnahmefähiger für fettlösliche Wirkstoffe zur Zellerneuerung. Beim Jojobaöl ebenfalls mit an Bord sind Beta-Carotin und die Vitamine B und E. Das E-Vitamin ist unter anderem als Radikalfänger bekannt, Vitamin B gilt dagegen als krampflösend und gut fürs allgemeine Wohlbefinden. Dabei klingt schon an: Das Spektrum der Einsatzmöglichkeiten für das Jojobaöl ist groß.
Das kann Jojobaöl für Deine Haut tun
Jojobaöl macht Deine Haut elastischer. Sie wird geschmeidig und ist besser gegen schädliche Umwelteinflüsse geschützt. Die Feuchtigkeit bleibt besser erhalten, Rötungen verschwinden und wenn Du unter Juckreiz leidest, klingt das unangenehme Gefühl besser ab. Auch Narben und Schwangerschaftsstreifen werden optisch aufgebessert. Selbst gegen die schädigende Wirkung von UV-Strahlung hat Jojobaöl etwas zu bieten, denn es bringt einen natürlichen Lichtschutz mit, der dem Faktor drei bis vier entspricht. Natürlich ist dies alleine nicht ausreichend, jedoch kann das Öl als Basis für einen effektiven Sonnenschutz durch Cremes mit einem höheren Lichtschutzfaktor dienen.
Aufgrund dieser Eigenschaften, nicht zuletzt der rückfettenden Wirkung, schmeichelt Jojobaöl gerade der Gesichtshaut. Es findet sich daher in vielen Masken, die Feuchtigkeit spenden und für einen schönen Teint sorgen können. Außerdem gibt es zahlreiche Gesichts- und Pflegecremes mit Jojobaöl, ebenso wie Peelings, Shampoos und Badezusätze. Auch in Form von Jojobabutter ist das Öl erhältlich, wobei es sich hierbei um einen Mix aus verschiedenen Jojobaölen, weiteren pflanzlichen Ölen und Bienenwachs handelt.
Auch für fettige Haut geeignet
Menschen mit zunächst trockener oder entzündeter Haut profitieren besonders, aber da Jojobaöl eben nicht komedogen ist, können auch Menschen mit einer eher fettigen Haut zugreifen. Schließen sich andere Öle für die Pflege hier aus, weil sie die Poren zusätzlich verstopfen würden, besteht diese Gefahr beim Jojobaöl nicht. Im Gegenteil: Überschüssiger Talg wird vom Jojobaöl wirksam gebunden und die Ansiedlung schädlicher Bakterien auf der Haut erschwert. Viele Menschen wenden das Öl sogar an, wenn sich bereits Pickel gebildet haben und berichten von einer Verbesserung. Klinische Studien dazu gibt es kaum, die proaktive Wirkung für ein besseres Hautbild ist dagegen längst bestätigt. Auch der Heilungsprozess entzündeter Areale bei Akne wird begünstigt. „Natur-kompendium.com“ berichtet zudem über einen Bericht der „Stiftung Warentest“ aus dem Jahr 2015, bei der auch ein Drogeriemarkt-Produkt mit Jojobawachs gut abgeschnitten hat.
Jojobaöl als Anti-Aging-Mittel
Fasst man die genannten Vorteile zusammen, wird schnell klar: Jojobaöl spielt bei den Wirkstoffen für einen schönen Teint in der ersten Liga mit. Die Feuchtigkeit der Haut wird optimal reguliert, das Fettgewebe der Unterhaut wird gestrafft, überschüssiger Talg auf der Haut gebunden. Zugleich erhält die Haut wichtige Vitamine – und genau das führt uns zu einem weiteren Plus: Insbesondere das enthaltene Vitamin E kann mit seinen antioxidativen Eigenschaften der Haut einen lang anhaltenden jugendlichen Teint geben. Jojobaöl kann damit auch als Anti-Aging-Produkt eingesetzt werden.
Ein Boost für gesundes Haar
Es ist bereits angeklungen, dass Jojobaöl auch für Menschen geeignet ist, die unter einer eher fettigen und unreinen Haut leiden. In den meisten Fällen liegen hier genetische Veranlagungen zugrunde und die Betroffenen haben es weit schwerer, geeignete Pflegeprodukte zu finden. Jojobaöl ist für sie also tatsächlich ein Segen, um Hautprobleme in der T-Zone im Gesicht in den Griff zu bekommen.
Und es gibt noch einen anderen Anwendungsbereich, der seltener Erwähnung findet: Jojobaöl für die Haare. Bei trockenem Haar und der Neigung zu brüchigen Spitzen kann Jojobaöl Abhilfe schaffen. Trockene Stellen an der Kopfhaut verschwinden nach dem Einmassieren ins Haar gleich mit und die Bildung neuer Schuppen wird verhindert oder zumindest eingeschränkt. Menschen mit fettigem Haar sollten allerdings auch mit diesem Öl sparsam umgehen und es lediglich nutzen, um die Haarspitzen zu reparieren.
Auch in anderen Bereichen kann Jojobaöl punkten
Im Alltag werden die meisten Menschen bei Jojobaöl an die kosmetischen Helferchen im Bad denken und vielleicht findet sich auch ein Fläschchen Massageöl mit Jojoba neben dem Bett, das bei der Anwendung einen leichten, natürlichen Duft verströmt – und eben auch hier keinen dauerhaften Fettfilm hinterlässt.
Jojobaöl begegnet uns aber noch in ganz anderen Bereichen, in denen wir es nicht vermuten würden. Es ist – an dieser Stelle sei noch einmal erinnert, dass es sich um ein Wachs handelt – in vielen Pflegemitteln für Möbel enthalten und auch wer seinem Auto eine neue Politur gönnt, hält wahrscheinlich ein Mittel mit Jojobaöl in den Händen. Viele Schmiermittel enthalten ebenfalls Jojobaöl, wobei auch der niedrige Schmelzpunkt des Wachses eine Rolle spielen könnte. Es verflüssigt sich als einziges Wachs bei circa sieben Grad Celsius, kann also bei normalen Temperaturen hervorragt verarbeitet werden beziehungsweise seinen Dienst als Gleitmittel versehen.
In der Küche spielt dieses pflanzliche Öl dagegen keine Rolle. Der menschliche Körper kann es nicht verarbeiten und Tests an Tieren legen nahe, dass es auf Dauer Schäden in Leber und Darm verursachen könnte. Seit 2007 sind Jojobasamen daher auch in der EU als Lebensmittel nicht mehr zugelassen. Vor Diätpillen, die Jojobaöl enthalten, wird in diesem Zusammenhang gewarnt. Auch wenn es nicht gleich zu einer Vergiftung kommt, ist ein Verzicht doch dringend angeraten.
Beim Jojobaöl spielt Qualität die Schlüsselrolle
Wer seine Haut mit Jojobaöl verwöhnen will, sollte auf die Qualität des Öls achten. Wie bei anderen Ölen auch, gibt es hier gravierende Unterschiede. Das Öl sollte kaltgepresst und rein sein. Die entsprechenden Begriffe „naturrein“, „nativ“ oder eben „kaltgepresst“ finden sich meist deutlich hervorgehoben auf der Flasche. Ein Hinweis auf eine gute Qualität ist auch die goldgelbe bis bräunliche Färbung. Ist das Öl nur mattgelb, könnte es sich um eine zweite Pressung handeln. Bei diesem Öl ist allerdings nicht nur die Farbe weniger intensiv, sondern auch seine Wirkung. Erhältlich ist Jojobaöl in Apotheken und Reformhäusern sowie als Bestandteil von Pflegeprodukten in allen Drogerien.
Und noch ein Tipp zum Abschluss: Jojobaöl wird zum Teil in kleinen Flacons angeboten, oft mit einem zum Kauf animierenden Hinweis auf eine bestimmte Anwendung, zum Beispiel die Pflege der Haarspitzen. Das Öl ist jedoch sehr lange haltbar und es lässt sich viel Geld sparen, wenn man es in einer größeren Abmessung kauft. Dank der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten wird es sich ganz bestimmt verbrauchen. Das reine Öl kann man mit ein bisschen Experimentierfreude auch mit anderen Pflegeprodukten mischen.