Hautveränderungen, auch Effloreszenzen genannt, sind meist ein kosmetisches Problem und eine potenzielle Gesundheitsgefahr, aber auch ein wichtiges Diagnoseinstrument. Wir klären auf.
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Wenn die Dermatologie von Effloreszenz spricht, kann damit vielerlei gemeint sein. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen. Efflorescere bedeutet hier „erblühen“. Und diese „Hautblüten“ gibt es in zahlreichen Formen.
Natürlich ist jede Hautveränderung Grund zur Besorgnis. Doch für den Dermatologen sind die Irritationen auch ein wichtiges Instrument um herauszufinden, unter welcher Krankheit der Patient leidet.
Das sind die unterschiedlichen Hauteffloreszenzen
Insgesamt unterscheidet der Hautarzt unter 23 verschiedenen Effloreszenzen, die alle eine unterschiedliche Bedeutung haben. Für eine erste Untersuchung ist meist die Primäreffloreszenz interessant. Die Sekundäreffloreszenzen entstehen häufig im weiteren Verlauf der Krankheit oder durch äußere Einflüsse und können sogar die Primäreffloreszenzen überlagern.
Das sind die Primäreffloreszenzen
Macula
Übersetzt bedeutet Macula einfach „Fleck“ und meint eine Farbveränderung der Haut, die zum Beispiel durch Pigmente, aber auch durch unterschiedliche Durchblutung entstehen kann.
Plaque
Hierbei handelt es sich um eine Ansammlung von Zellen auf der ansonsten gesunden Haut. Plaque kann zum Beispiel Hinweis auf eine Schuppenflechte geben.
Papula
Bei der Papula handelt es sich um ein sichtbares ovales oder rundes Knötchen auf der Haut, das kleiner als 1 Zentimeter ist. Auslöser kann zum Beispiel ein Insektenstich sein.
Nodulus
Auch hier handelt es sich um sicht- und tastbare Knötchen, die eine Größe von 0,5 bis einen Zentimeter haben können. Ein Nodulus kann zum Beispiel bei Akne entstehen.
Nodus
Der Nodus ähnelt dem Nodulus ist allerdings größer als ein Zentimeter.
Vesicula
Meint kleine Bläschen unter der Hornhaut oder der Dermis, die zum Beispiel durch Herpes entstehen können.
Bulla
Hier sind die Bläschen schon deutlich größer als bei Vesicula und haben einen Durchmesser von mindestens einem Zentimeter.
Pustula
Die Eiterbläschen, die als Pustula bezeichnet werden, sind unter dem Begriff Pickel jedermanns geläufig.
Urtica
Meint Quaddel, die durch Histaminausschüttung entstehen, meist unangenehm jucken und einen Hinweis auf Nesselsucht geben.
Komedo
Diese Hautveränderung ist noch harmloser als Pustula und als Mitesser bekannt.
Zyste
Zysten sind Hohlräume im Gewebe, die mit Gewebeflüssigkeit, aber auch mit Blut oder Eiter gefüllt sein können. Zysten sind meist harmlos, sollten aber immer vom Arzt in Augenschein genommen werden.
Das sind die Sekundäreffloreszenzen
Squama
Mit Squama sind Hautschuppen gemeint, die gerne von der Kopfhaut in die Haare rieseln und dunkle Kleidung verunzieren. Vermehrte Bildung dieser Hautschuppen kann auf trockene Haut hinweisen, aber auch durch Stress, Allergien oder Hormonschwankungen verursacht werden.
Crusta
Nach einer Verletzung bildet sich auf der Haut ein natürliches Pflaster, das aus Blut oder auch Eiter bestehen kann, wenn die Wunde nicht richtig gereinigt wurde.
Cicatrix
Gerade bei tieferen Verletzungen heilt die Haut manchmal nicht vollständig ab und es bildet sich eine Cicatrix, auch als Narbe bekannt.
Erosion
Bei einer Erosion wird zwar die oberste Hautschicht, nicht aber die Lederhaut verletzt. Öffnet sich zum Beispiel ein Pickel haben wir es mit einer Erosion zu tun.
Exkoriation
bei einer Exkoriation wird auch die obere Schicht der Dermis in Mitleidenschaft gezogen. Nichtmediziner sprechen hier von einer Abschürfung.
Rhagade
Besonders an den Füßen haben Menschen oft mit Rhagaden zu kämpfen. Die schmerzhaften Schrunden sind meist auf besonders trockene Haut zurückzuführen.
Ulcus
Ulcus ist die lateinische Bezeichnung für Geschwür. Der Substanzdefekt der Haut wird nicht durch eine Verletzung, sondern beispielsweise durch Infektionen oder gestörte Immunreaktionen hervorgerufen.
Atrophie
Sehr dünne und trockene Haut wird auch als atrophische Haut oder Pergamenthaut bezeichnet.
Lichenifikation
Wird die Haut dicker und fast lederartig, haben wir es mit einer Lichenifikation zu tun. Lichenifikationen sind beispielsweise bei chronischen Ekzemen zu beobachten.
Tyloma
Bezeichnet eine Hornschwiele. Besonders bekannt ist hier das lästige Hühnerauge, das oft durch Reibung oder Druck in einem schlecht sitzenden Schuh entstehen kann.
Hyperpigmentierung
Wenn das Hautpigment Melanin im Übermaß vorhanden ist, sprechen Hautärzte auch von einer Hyperpigmentierung. Die Stellen der Haut, die von Hyperpigmentierung betroffen sind, erscheinen dunkler.
Hypopigmentierung
Ist in der Haut hingegen zu wenig Melanin enthalten, wird von einer Hypopigmentierung gesprochen. Besonders auffällig ist die Hautveränderung bei Menschen, die von Albinismus betroffen sind.
Du siehst, es gibt eine Vielzahl von Effloreszenzen, die alle eine andere Ursache haben. Wenn Du Veränderungen an Deinem Hautbild bemerkst, solltest Du auf alle Fälle einen Dermatologen zu Rate ziehen. Viele Hautirritationen sind harmlos und lassen sich gut behandeln. Es kann aber auch sein, dass die Hautveränderungen Rückschlüsse auf eine schwerere Erkrankung zulassen. Dein Hautarzt kann hier die richtige Diagnose stellen und Dich rechtzeitig behandeln.
Nimmst Du die Hautirritationen auf die leichte Schulter, können sie sich verschlimmern und von einem rein kosmetischen Problem zu Hauterkrankungen werden. Viele der hier beschriebenen Effloreszenzen sind für den Laien kaum zu unterscheiden. Der Facharzt weiß hingegen in der Regel sehr schnell, mit was er es zu tun hat und kann geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen.