Muttermale oder Leberflecke finden wir in den verschiedensten Ausprägungen auf unserer Haut. Doch was ist harmlos und wann spricht man von einem Melanom?
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Klein, groß, erhaben, behaart, rund oder oval. Es gibt welche, die aussehen wie ein Herz oder angeordnet sind wie der Große Wagen aus dem Sternbild. Auch bei der Farbe sind viele Schattierungen möglich: Muttermale – im Laufe des Lebens vermehren sie sich und manche Menschen haben besonders viele.
Das ist nicht weiter schlimm, denn die meisten sind harmlos. Doch unter Umständen stören die Male. Entweder weil sie an einer ungünstigen Stelle sitzen oder weil die Befürchtung besteht, dass es sich um Hautkrebs handelt. Wie entstehen eigentlich die braunen Flecken auf der Haut? Was ist der Unterschied zwischen Muttermal und Leberfleck? Und woran erkenne ich ein verdächtiges Muttermal?
Unterschied Muttermal und Leberfleck
Umgangssprachlich werden alle braunen Flecke auf der Haut auch Leberflecke genannt. Der Name entstand vermutlich, weil die Male einen Braunton haben, welcher der Farbe der Leber gleicht. Laut „bedeutung.online.de“ leitet sich der Name von dem alten medizinischen Begriff „macula hepatica“ ab. Übersetzt heißt das so viel wie „Stelle Leber“. Der Begriff Muttermal ist ebenso althergebracht. Im 16. Jahrhundert glaubten die Menschen, dass diese Flecke von der Mutter auf ihr Kind übertragen werden. Der medizinische Name für ein gutartiges Mal lautet „Nävus” oder „Naevuszellnaevus”. Doch so sehr sich die Namen auch unterscheiden, die Flecke tun es nicht. Es gibt keinen definierten Unterschied zwischen der Bezeichnung Muttermal und Leberfleck.
Wie entsteht ein Muttermal?
Muttermale werden nicht direkt vererbt, aber die genetische Veranlagung dazu schon. Sie entstehen, wenn sich zu viele dunkle Pigmentzellen an einer Hautstelle ansiedeln. Mit den genetisch veranlagten Malen kommen wir bereits zur Welt oder sie bilden sich im Laufe von Kindheit und Jugend heraus. Andere entstehen später durch verschiedene Faktoren wie Hormonveränderungen oder Sonneneinstrahlung.
Wenn das Muttermal stört
Muttermale im Gesicht sehen manchmal nicht schön aus. Andere Male stören, weil sie an BH oder Hosenbund reiben. Das kann zu Juckreiz führen und zu immer wiederkehrenden leichten Blutungen und Krusten. Diese Muttermale können recht unkompliziert entfernt werden. Dermatologen (Hautärzte) führen solche Behandlungen ambulant durch. Unter lokaler Betäubung werden die Male je nach Lage weggelasert, kauterisiert (ausgebrannt) oder mit einem Skalpell abgetragen. Die Kosten für die Entfernung betragen um die 100 Euro, je nach Umfang und Behandlungsmethode. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten bei einem unverdächtigen Muttermal normalerweise nicht.
Welche Arten von Muttermalen gibt es?
Nävus: ist der medizinische Sammelbegriff für alle unbedenklichen Muttermale.
Pigmentfleck: wird das Muttermal auch genannt, wegen seiner übermäßigen Pigmentierung.
Papeln: sind kleine Knötchen auf der Haut, sie können sich auch aus einem Muttermal bilden.
Das behaarte Muttermal: ist eine Unterart des Nävus. Die Haare sollten nicht ausgezupft, sondern lieber abgeschnitten werden, um eine Reizung des Muttermals zu vermeiden.
Basalzellkarzinom: so wird weißer Hautkrebs genannt. Die Male sind nicht wirklich weiß, der Name dient zur Unterscheidung vom schwarzen Hautkrebs. Muttermale, die sich schuppen oder ohne mechanische Einwirkung jucken, könnten ein Basalzellkarzinom sein. Weißer Hautkrebs ist weniger aggressiv, da sich normalerweise keine Metastasen bilden. Eine Entfernung ist trotzdem ratsam, da er zu Beschwerden führen kann.
Melanom: heißt es, wenn sich aus einem Muttermal schwarzer Hautkrebs entwickelt hat. Ein Melanom ist eine bösartige Wucherung, es bildet Metastasen und muss operativ entfernt werden. Doch wie kann ich ein Melanom von einem harmlosen Muttermal unterscheiden?
ABCDE-Regel: Wie erkenne ich ein Melanom?
Grundsätzlich sollte auf jede Veränderung von Muttermalen geachtet werden. Am besten behält man die Muttermale mit der ABCDE-Regel im Auge, wie „krebsgesellschaft.de“ schreibt. Auch wenn eine der folgenden Veränderungen nicht in jedem Fall Hautkrebs bedeuten muss, sollten sie von einem Dermatologen abgeklärt werden:
- Asymmetrisch: Hat das Mal eine asymmetrische (ungleichmäßige) Form?
- Begrenzung: Ist das Mal an den Rändern unscharf oder verschwommenen?
- Color (englisch Farbe): Ist die Farbe innerhalb des Mal uneinheitlich?
- Durchmesser: Überschreitet der Durchmesser 5 mm?
- Erhabenheit: Hat das Mal plötzlich eine Erhabenheit entwickelt?
Hautkrebs vorbeugen
Sonnenschutz: Einer der wichtigsten Punkte um Hautkrebs vorzubeugen ist es, die Haut nicht ungeschützt der Sonne auszusetzen. Der passende Sonnenschutzfaktor hilft unserer Haut sich gegen die UV-Strahlung zu wappnen.
Hautgesunde Ernährung: Ein weiterer Baustein ist die Ernährung. Obst und Gemüse mit viel Vitamin C sind hilfreich. Besonders gut gegen die Entstehung von Hautkrebs soll grüner Tee wirken, durch die enthaltenen Gerbstoffe, wie „helios-gesundheit.de“ schreibt.
Selbstkontrolle: Wer auf seine Muttermale achtet, merkt schnell, wenn sie sich verändern. Wenn Punkte der ABCDE-Regel zutreffen, sollten sie von einem Dermatologen abgeklärt werden.
Regelmäßiges Hautscreening: Alle zwei Jahre fördern die Krankenkassen ein Hautscreening. Die gesamte Haut wird von einem Dermatologen geprüft. So werden gefährliche Melanome erkannt und können schnell entfernt werden.