Mikrosilber: Was kann das kosmetische Multitalent wirklich?

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Silberschmuck verschönert Dich zweifellos, aber wie steht es mit Mikrosilber als Bestandteil von Pflegeprodukten aus? Im Unterschied zu Nanosilber ist es vor allem bei gereizter Haut besonders empfehlenswert. 

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Mikrosilber, oder auch Microsilber geschrieben, ist ein hautpflegender Stoff der oft in der Kosmetik eingesetzt wird. Anders als bei so manchem neuartigen Inhaltsstoff in der Kosmetik ist die antibakterielle Wirkung von Silber schon lange bekannt. Kleinste Silberbestandteile in Wasser, sogenanntes kolloidales Silber, wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beispielsweise verwendet, um Infektionen abzuwehren. Bevor es antiseptische Mittel und Antibiotika gab, sollten die mikroskopisch kleinen Silberteilchen, die Ionen freisetzen, die Keime abtöten. Und in der Alternativmedizin hat Silberwasser bis heute seinen wichtigen und anerkannten Platz im Kampf gegen verschiedenste Wehwehchen bis hin zu schweren Erkrankungen und Infektionen. Erwartet wird eine Heilung ohne Chemie mithilfe von Silberionen. Produkte mit Mikrosilber sind für jeden Hauttyp geeignet, sogar für empfindliche Haut.

Was ist unter Mikrosilber und Nanosilber zu verstehen?

In beiden Fällen handelt es sich um sehr reines Silber in Form kleinster Teilchen, denn die Wirkung des Edelmetalls geht von den Silberionen aus, die mit den Eiweißen von Bakterien reagieren und deren Zellteilung blockieren. Diesen Stoff enthalten viele Cremen und dieser wird als Schutz vor den Bakterien und Mikroorganismen auf der Haut verwendet.

Die Aufspaltung von Silber in winzige Mikro- oder Nanoteilchen sorgt dafür, dass sie eine viel größere Gesamtoberfläche mitbringen – und diese Oberfläche ist der wichtigste Parameter dafür, wie viele Silberionen austreten. Eigentlich gilt hier die Faustregel: Je kleiner das Teilchen ist, desto größer ist die Oberfläche und damit sein Effekt.

Insofern sind die Nanosilberteilchen – „hier haben schon wenige Milligramm eine Reichweite von mehreren tausend Quadratzentimetern”, wie Apotheker Nico Beyer erläutert –, die Nase vorn. Allerdings liegt in der Winzigkeit auch das entscheidende Problem von Nanosilber: Die Teilchen können durch die Haut in Deinen Körper gelangen und hier in Organen oder Körperzellen Silber-Teilchen freisetzen, die wiederum die Proteine Deines Körpers angreifen können.

Das bedeutet, dass Nanosilber in Kosmetika und anderen Produkten nicht empfehlenswert ist. Es stellt ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar. Anders ist es bei Mikrosilber. Hier sind die Moleküle deutlich größer, sie können deshalb Deine Haut nicht mehr durchdringen, also auch nicht in Deinen Organismus kommen. Dennoch bringen Mikrosilberteilchen durch ihre Form eine sehr große Oberfläche mit. Das prädestiniert den Inhaltsstoff für die Verwendung in unterschiedlichen Kosmetika.

Mikrosilber für Deine Hautgesundheit

Bei der Verwendung in Hautcremes, Masken oder Seren setzt die Kosmetikindustrie auf die antientzündlichen Eigenschaften von Mikrosilber, die Bakterien und Pilzen den Kampf ansagen. Dabei kann es Deine Haut beispielsweise vorbeugend vor einer zu starken Umweltbelastung schützen, indem es Deine natürliche Hautbarriere unterstützt. Zudem wirkt Mikrosilber in Kosmetikprodukten nicht nur keimtötend, sondern auch pflegend.

Entsprechende Produkte werden also sowohl bei der Behandlung unterschiedlicher Hautkrankheiten eingesetzt, als auch zur allgemeinen Beruhigung gereizter Haut und Entzündungen. Sie fördern die Regeneration Deiner gestressten Haut und lassen Rötungen und ähnliche Irritationen spür- und sichtbar zurückgehen. Du kannst Pflegeprodukte mit Mikrosilber gefahrlos auch längere Zeit benutzen. Eine britische Studie von 2005 belegt, dass Mikrosilber in Kosmetik unbedenklich ist, weil der Richtwert von 0,01 mg/m3, den die Behörden für Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit festgelegt haben, bei weitem nicht erreicht wird.

Mikrosilber bei Hautkrankheiten

Wie eine klinische Studie von 2009 belegt, erschienen im „Journal of Biomedical Nanotechnology”, ist der Inhaltsstoff bei der entzündlichen Hautkrankheit Neurodermitis sehr gut für die unterstützende Behandlung geeignet. Mikrosilber hilft, die angegriffene Hautbarriere, die zudem wegen der Neurodermitis mit mehr Keimen belastet ist, zu stabilisieren. Die antibakteriellen und zudem pflegenden Eigenschaften einer Lotion oder Creme mit Mikrosilber verschafft Patienten eine deutliche Linderung ihrer Beschwerden. Das Hautbild verbessert sich sichtbar.

Ähnlich positiv ist der Effekt der Silber-Ionen auch im Kampf gegen Akne. Weil sie in die Zellteilungs- und Stoffwechselvorgänge von Keimen wie Bakterien oder Pilzen eingreifen, können diese Erreger der Hautkrankheit sich nicht mehr vermehren. So profitiert Deine Hautoberfläche – egal ob Du mit Akne oder mit wiederkehrenden Unreinheiten zu kämpfen hast – von der entzündungshemmenden Effektivität : Sie kann schneller heilen und Du minimierst dadurch auch die Gefahr einer Narbenbildung. Die Kombination aus dem Schutz von Bakterien und den pflegenden Effekt für die Hautoberfläche ist sehr vorteilhaft.

Mögliche Gesundheitsgefahr durch Silber-Ionen

Im Extremfall kann zu viel Silber im Körper eine Argyrie, also eine Graufärbung der Haut durch die Ablagerung von Partikeln des Edelmetalls, auslösen. Dieser Effekt ist nicht umkehrbar, tritt aber höchstens bei einer oralen Einnahme oder der Verwendung etwa auf großen offenen Brandwunden auf. Doch diese Gefahren sind beim Einsatz von Mikrosilber in der Kosmetik nahezu ausgeschlossen, weil diese Teilchen, wie erwähnt, die äußeren Hautschichten nicht durchdringen können.

Pro und Contra bei Silber als Inhaltsstoff

Wenn Du Dich für Cremes mit Mikrosilber entscheidest, profitierst Du von der wissenschaftlich belegten antibakteriellen Wirkung, die ohne Chemie auskommt. Allerdings muss es sich um Mikrosilber handeln. Die Anwendung von Nanosilber ist gesundheitsschädlich, weil es in den Körper eindringt. Besonders Kinderhaut sollte von Nanosilber fern gehalten werden. Dabei besteht nicht nur die Gefahr von Hautverfärbungen. Vergiftungserscheinungen durch Silber-Ionen können im schlimmsten Fall etwa auch Schäden von Niere und Leber hervorrufen oder Atemwege und Darm schädigen.

Übrigens wird die positive Wirkung von unbedenklichem Mikrosilber nicht nur in der Hautpflege genutzt. Auch in antibakteriellen Pflastern, die eine Entzündung der Wunde verhindern sollen oder in Kleidung kommt Mikrosilber zum Einsatz. Auf den Verpackungen der Pflaster ist öfter Mikrosilber zu sehen. Die Anwendung von Mikrosilber soll hier gegen geruchsauslösende Bakterien vorgehen. 

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