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Aufbau und Funktion: So ist Deine Haut aufgebaut

Inhaltsübersicht

Wenn es um die Wirkung von Beauty-Produkten geht, kommt automatisch der Aufbau unserer Haut ins Spiel. Welche Hautschichten gibt es? Und was versteht man unter der Hautbarriere oder dem Säureschutzfilm? Hier erfährst Du das Wichtigste zur Struktur der menschlichen Haut. 

Die vielen Funktionen der Haut

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Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Sie schützt Dich vor Viren, Bakterien und Pilzen und verhindert so, dass Du krank wirst. Gleichzeitig ist sie aber auch dafür zuständig, Deine Körpertemperatur und Deinen Flüssigkeitshaushalt zu regulieren. Wenn Dir zu warm ist, beginnst Du deswegen zu schwitzen. Auf Kälte reagiert Dein Körper damit, dass er die Blutgefäße in der Haut zusammenzieht. Ihre Isolationskraft wird so noch einmal gesteigert. Und schließlich bietet Deine Haut noch einen zusätzlichen Schutzmechanismus: die hohe Empfindlichkeit gegen Schmerz. Mit dem Tastsinn hast Du nicht nur eine zusätzliche Orientierungsmöglichkeit, sondern die Nervenenden erkennen auch Gefahrenquellen, um Verletzungen – etwa Verbrennungen – zu vermeiden. Neben Mund, Nase, Augen und Ohren ist auch die Haut eines Deiner Sinnesorgane. 

Die menschliche Haut hat in etwa eine Fläche von zwei Quadratmetern, wobei es individuelle Unterschiede gibt. Mit circa einem Sechstel des Körpergewichts ist die Haut auch das schwerste Organ des Menschen. 

Die Schichten der Haut

Als dynamisches Organ befindet sich Deine Haut permanent in Veränderung. Trotz der ständig ablaufenden Regenerationsprozesse bleibt der Grundaufbau aber immer gleich. In aufeinanderfolgenden Schichten besteht die Haut aus Epidermis, Dermis und Subkutis – im Deutschen entsprechen diesen lateinischen Fachbegriffen die Ober-, die Leder- und die Unterhaut. Jede dieser Hautschichten besteht aus mehreren Bestandteilen. Außerdem wird diese Struktur auch durch die sogenannten Hautanhangsgebilde – beispielsweise Schweißdrüsen – verkompliziert. Sie haben jeweils eine eigene Funktion und durchsetzen Subkutis, Epidermis und Dermis.      

So funktioniert die Oberhaut

Weil die Epidermis die äußerste Schicht der menschlichen Haut ist, kommt ihr ein Großteil der Abwehraufgaben zu. Ganz oben – als der sichtbare Teil Deiner Haut – befindet sich die Hornschicht. Danach folgen die Glanz-, die Körnerzellen-, die Stachelzell- und die Basalschicht. Diese fünf Lagen entsprechen verschieden Stadien der zum Schluss abgestorbenen Keratinozyten – so der lateinische Fachbegriff für die Hornzellen. 

In der Basalschicht – also der untersten Schicht der Oberhaut – entstehen die neuen Keratinozyten. Anschließend wandern sie nach oben und flachen dabei ab. Gleichzeitig wird Keratin gebildet. In ihrer abgestorbenen Form bilden die Keratinozyten dann schließlich die Hornschicht. Da sich dieser Ablauf permanent abspielt, werden alte und inzwischen „unnötige“ Hornzellen immer parallel abgestoßen.

Weil die Hornschicht der oberste Bereich Deiner Haut ist, finden sich hier auch die Poren Deiner Schweiß- und Talgdrüsen. Im Sommer werden nicht nur Keratinozyten in der Basalschicht gebildet. Durch die in der warmen Jahreszeit größere Menge an UV-Strahlen wird auch Melanin produziert. Der Farbstoff sorgt dafür, dass Deine Haut braun wird. 

Das musst Du über Säureschutzmantel und Hautbarriere wissen

Weil sich auf der Hornschicht der Großteil der Abwehr von Viren, Bakterien und Co. abspielt, finden sich hier die natürlichen Schutzmechanismen Deiner Haut. Zum einen ist da die Hautbarriere. Gemeint sind mit diesem Begriff die schon abgestorbenen Hornzellen, die durch einen bestimmten Mix aus Lipiden und Eiweißen miteinander verbunden sind. So entsteht ein Schutzschild, das einerseits Eindringlingen das Leben erschwert und andererseits wichtige Feuchtigkeit in Deiner Haut hält. Wenn es bei Deiner Hautbarriere Probleme gibt, zeigt sich das an einem rauen und trockenen Erscheinungsbild. Du hast mit einem unangenehmen Spannungsgefühl zu kämpfen. 

Als zusätzliche Schutzmaßnahme befindet sich auf Deiner Hautoberfläche außerdem der Säureschutzmantel. Diese ganz spezielle Mischung aus Schweiß und Talg sorgt dafür, dass Deine Haut als Nährboden für beispielsweise Bakterien oder Pilze ungeeignet ist. Durch den Säureschutzmantel – vor allem durch die in ihm enthaltenen Amino- und Milchsäuren – hat die menschliche Haut keinen neutralen pH-Wert. Stattdessen ist sie mit etwa 5,6 leicht sauer. Daraus ergeben sich verschiedene positive Effekte. Es werden nämlich nicht nur Bakterien abgetötet, gleichzeitig können auch „gute“ Mikroorganismen hier ideal leben. Diese Mikroben unterstützen Deine Hautgesundheit. Außerdem steuert der Säureschutzmantel durch bestimmte Enzyme auch die Abschuppung der Hornschicht. 

Beschädigter Säureschutzmantel? Das können die Folgen sein

Wenn der Säureschutzmantel nicht zu hundert Prozent funktioniert, kommt es zu verschiedenen negativen Effekten. Oft ist der Auslöser dafür ein gestörtes Säuregleichgewicht. Schon wenn Du das falsche Shampoo verwendest, kann sich der pH-Wert Deiner Haut leicht verschieben. In der Folge wird Dein Säureschutzschild lückenhaft. Eindringlinge haben also ein leichteres Spiel. Zusätzlich sterben durch den veränderten pH-Wert auch viele der hilfreichen Bakterien ab. 

Wenn Du eine gesunde Haut hast, werden diese kleineren Schwankungen im pH-Wert zwar meist relativ schnell wieder ausgeglichen. Bei Shampoo und Co. auf den Aufdruck „pH-hautneutral“ zu achten, kann aber trotzdem nicht schaden. So stellst Du sicher, dass die Produkte in ihrem pH-Wert in etwa dem Deiner Haut entsprechen. Das Risiko für eine Irritation wird damit deutlich minimiert.

Neben der Abwehr durch Hautbarriere und Säureschutzmantel, hilft die Oberhaut auch gegen mechanische Reize. Gibt es eine starke Beanspruchung, entstehen in der Hornschicht Verdickungen. Schwielen, die an Händen und auch Füßen nach ungewohnter Arbeit auftreten können, haben genau hier ihren Ursprung.

So ist die Lederhaut aufgebaut     

Die Lederhaut ist die dickste der drei Hautschichten. Sie besteht aus zwei verschiedenen Lagen. Das ist einmal der Stratum papillare, der direkt unter der Oberhaut gelegen ist, und der darunter folgenden Stratum reticulare. 

Die Lederhaut besteht vor allem aus Kollagen und Elastin, beide Bindegewebsfasern sorgen für die Elastizität Deiner Haut. Damit die Fasern ihre Funktion wirklich erfüllen können, sind sie von einem Hyaluron-Mix umgeben. Die auch in Anti-Aging-Mitteln gerne verwendetet Säure ist dafür bekannt, große Mengen an Wasser binden zu können. Auch in der Lederhaut ergibt sich daraus ihre Hauptfunktion. Die durch das Hyaluron aufrechterhaltene Feuchtigkeitszufuhr hilft den Fasern dabei, Deiner Haut Volumen zu geben. 

Dieser Mechanismus aus den Fasern und Hyaluron ist relativ sensibel. Eine ungesunde Lebensführung, aber auch das Alter machen sich hier deswegen besonders schnell bemerkbar. Wenn mit den Jahren die Produktion von Kollagen und Elastin zurückgeht, entstehen erste Falten. Um dem entgegenzuwirken, kennt die Beauty-Industrie eine ganze Reihe an Mitteln. So bekommst Du künstlich Hyaluron, Kollagen und Elastin nachgeliefert oder ihre Produktion wird erneut angeregt. 

Die Funktion der Lederhaut

Die Dermis ist aber nicht nur wegen diesen „Beauty-Aufgabe“ wichtig. Ihre dicke und feste Struktur kann Stöße und ähnliches abfedern. Da in dem Bindegewebe außerdem Fibroblasten und Mastzellen enthalten sind, spielt die Lederhaut bei der Regeneration Deines größten Organs eine entscheidende Rolle. 

Durch die Blutgefäße wird die Dermis außerdem zu einem wichtigen „Umschlagplatz“ für die Oberhaut. Einerseits ist so deren Nährstoffversorgung gewährleistet, andererseits können eventuell anfallende Abfallstoffe durch die Blutzellen auch abtransportiert werden.

Die Lederhaut ist zugleich ein Teil des Immunsystems – sie hilft Deinem Körper also dabei, Krankheitserreger von Innen abzuwehren. Außerdem finden sich in der Lederhaut Lymphgefäße und Rezeptoren, die den Tastsinn ermöglichen. 

Deshalb hast Du Haare

Wie die anderen Hautschichten ist die Dermis auch von Hautanhangsgebilden durchzogen. Ein Beispiel dafür sind die Haarwurzeln, die in der Lederhaut ihren Sitz haben. Im Tierreich kommen den Haaren als Fell noch Funktionen zu, die sie beim Menschen schon verloren haben. Am deutlichsten lässt sich das bei der Wärmeisolation nachvollziehen. Das menschliche Haar hat diese Aufgabe nur noch auf dem Kopf. Hier schützen Deine Haare außerdem vor UV-Strahlen. 

Eine andere Funktion ist aber auch beim Menschen noch vollumfänglich vorhanden – die Unterstützung des Tastsinns durch die Haare. Da sich in den Haarwurzeln viele Nervenenden befinden, können so auch kleinste Berührungen registriert werden.   

Das musst Du zum Aufbau der Unterhaut wissen

Nach der Lederhaut folgt schließlich die Unterhaut – auf Lateinisch auch als Subkutis oder Hypodermis bezeichnet. Im Allgemeinen besteht sie aus drei verschiedenen Bestandteilen, nämlich den Fettzellen, besonderen Kollagenfasern und weiteren Blutgefäßen. Wie viele Fettzellen die Unterhaut enthält, variiert nicht nur individuell. Es unterscheidet sich auch von Körperstelle zu Körperstelle. Die Dicke der Unterhaut variiert, von mehreren Millimetern bis hin zu nur 0,5 Millimetern. So und so, der Grundaufbau bleibt dabei immer gleich. Die „Fettpolster“ werden durch das Kollagen zusammengehalten. 

Ähnlich wie schon die Lederhaut bekommt die Unterhaut durch die Fetteinlagerungen eine Funktion als „Stoßdämpfer“. Gleichzeitig dient das Fett aber auch als Energiespeicher und wichtiges Isolationsmittel bei der körpereigenen Wärmeregulierung. 

Wie bei der Lederhaut spielen die Blutgefäße eine entscheidende Rolle beim Transport. Lebenswichtige Nährstoffe erreichen so Deine Dermis, während Abfallstoffe entsorgt werden. Außerdem finden sich in der Unterhaut Nervenstränge, durch die die in der Lederhaut registrierten Reize an das Gehirn weitergeleitet werden. 

Funktionen der Haut: Das passiert, wenn sie beschädigt ist

Wie schon erwähnt, werden Probleme Deiner Hautbarriere schnell durch einen Feuchtigkeitsverlust sichtbar. Dass Deine Haut rau und trocken wird, ist aber nicht das einzige Symptom. Deine Haut hat zunehmend Probleme, potentiell schädliche Umwelteinflüsse abzuwehren. Auf Faktoren von außen reagiert sie deshalb besonders sensibel. Es kommt also häufiger zu Irritationen. Zusätzlich steigt das Entzündungsrisiko. Schuld daran ist auch das Immunsystem, das durch den Einsatz von Entzündungszellen Deiner Hautbarriere helfen möchte. Mit der Überreaktion hast Du dann zu kämpfen. 

Wenn es zu kleineren Verletzungen Deiner Haut kommt, wird ein komplexer Wundheilungsmechanismus in Gang gesetzt. Bestimmte Enzyme sorgen dafür, dass die toten Zellen zersetzt werden. Gleichzeitig werden neue Zellen und neue Gefäßknospen gebildet. Wenn Deine Haut gesund ist, kann sie sich also eigentlich selbst heilen.   

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